Sonntag, 30. November 2008

Ein Abenteuerlauf im Winter

Der heutige Sonntag verspricht schön und heiter zu werden, aber leider bin ich etwas im Zeitverzug, was die Lernerei betrifft. Die Pathologie sitzt mir schwer im Nacken, und das schlechte Gewissen hält mich in Schach, während ich sehnsüchtig hinaus auf die Berge blicke. Wenig später werfe ich alle guten Vorsätze über Board und mache mich mit den Laufschuhen auf den Weg zum Romedius Kirchl nach Thaur. Für gewöhnlich brauche ich knapp 30 Minuten auf den idyllischen Aussichtsplatz, doch 300 Meter vor dem Ziel überkommt mich die spontane Idee rechts hinauf auf den Ochsner (1038 m) zu laufen. Der Pfad ist steil aber ohne große Probleme zu meistern. 500 Höhenmeter später habe ich es geschafft. Ausgepowert stehe ich vor der Wegkreuzung und mache mich auf die Suche nach einem geeigneten Rückweg. Ehrlich gesagt gibt es doch nichts Langweiligeres als denselben Weg retour zu laufen. Rechts gehts hinauf zur Guggermauer und weiter zum Zunterkopf. Links führt der Weg über die Thaurer Mähder hinüber zur Thaurer Alm. Blauäugig wie ich bin, entscheide ich mich für den linken und wenigeren steilen Pfad, in der Hoffung, bald auf eine Abstiegsmöglichkeit zu stoßen. Irren ist ja angeblich menschlich. Die Route wird immer steiler und rutschiger, und je höher ich steige desto tiefer sinke ich mit den sommerlichen Berglaufschuhen im Schnee ein. Ein mulmiges Gefühl macht sich breit und ich beschließe umzukehren. Leichter gesagt als getan. Nach zwei, drei nicht ungefährlichen Ausrutschern revidiere ich ganz schnell meine Entscheidung, und setze meinen Aufstieg fort. Ich komme zu einer kleinen privaten Hütte. Puh, Glück gehabt, hier scheint ein Weg über die Mähder nach unten zu führen. Ich halte mich an den Grasbüscheln fest um auf dem abschüssigen und nassen Hang nicht abzustürzen. 100 HM tiefer folgt die Enttäuschung. Der Trampelpfad endet blind an einer Felswand. Köperlich und psychsich entkräftet wühle ich mich wieder nach oben. Nun stehe ich wieder bei der besagten Hütte und suche nach irgendwelchen Spuren, die mir den weiteren Weg weisen. Der Himmel ist mittlerweile wolkenverhangen, und meine Schuhe sind klitschnass, nachdem ich mehrere Lawinenkegel überkraxelt habe und zum Teil bis zur Hüfte im Schnee versunken bin. Die Querung über die Mähder gleicht einem Balanceakt und erinnert mich mehr ans Slacklinen als ans Laufen. Konzentriert setze ich jeden Tritt, um die ausgesetzten Stellen sicher zu meistern. In der Ferne kann ich bereits die Thaurer Alm erkennen, der Weg dorthin ist aber leider mit meinem Schuhwerk unpassierbar. Nun kann ich nur hoffen, dass ich die Durchquerung der Thaurer Klamm heil überstehe. Unbeschreiblich wie sehr man sich in solchen Momenten nach einem breiten und sicheren Fahrweg sehnt. Die Route durch die tiefverschneite Klamm ist trotz den alten Seilversicherungen ganz schön zahnig. Festhalten nützt hier nur wenig, denn die Stahlseile sind aufgespließen, die Verankerungen lose und die provisorischen Kletterseile haben auch schon bessere Zeiten erlebt. Letzendlich schaffe ich es dann bis zum Fahrweg. Langsam kehrt wieder Ruhe ein, und ich setze meinen Lauf fort. Wie in Trance eile ich hinab zum Thaurer Schlössl, vorbei am eigentlichen Ziel, dem Romedius Kirchl, und über den Adolf Pichlerweg zurück nach Absam. Nach 2:45 Stunden komme ich nass aber gesund in Hall an. Hier die Daten des abenteurlichen Laufs: ca. 20 km, 920 HM, davon mehr als 400 HM im unwegsamen Gelände in 2:45 Stunden.

Samstag, 29. November 2008

Skitour auf die Wildangerspitze (2153 m)

Schön, dass die alljährlich Hauptversammlung der Bergrettung trockener ausfiel, wie ursprünglich vermutet. Um so leichter krieche ich heute Morgen aus den Federn, um mich mit Flo und Tom im Morgengrauen am Eingang des Halltals zu treffen. Ursprünglich hatten wir eine Ski(hoch)tour auf den Hinteren Daunkopf im Stubaital geplant, doch der Föhn macht uns leider einen Strich durch die Rechnung. Selbst der Skibetrieb am Stubaier Gletscher musste gestern aufgrund der orkanartigen Böen eingestellt werden. Und so wenden wir uns der näheren Umgebung zu. Flo und die beiden Alex haben am Tag zuvor saubere Spurarbeit über das Törl hinauf zum Thaurer Zunterkopf geleistet. Westlich davon liegt die jungfräuliche Wildangerspitze, unser heutiges Objekt der Begierde. Der Weg dorthin zieht sich. Bis zum Bettelwurfeck können wir die letzten Schnee- und Eisreste am Wegrand für unseren Skiaufstieg nützen. 300 Höhenmeter später sieht die Welt schon wieder tiefwinterlich aus. Die Rodelbahn auf die Herrenhäuser präsentiert sich im besten Zustand. Nun beginnt der schwierigere Teil der Aktion. Flo's gestrige Spuren sind noch wage zu erkennen. Steil geht es zum Törl hinauf. Spitzkehre um Spitzkehre mühen wir uns nach oben und überqueren dabei die eine oder andere Rinne. Nebenbei diskutieren wir über die persönlichen Aufstiegstechniken, die wir uns über die Jahre angeeignet haben, wie z.B. über die berühmte "Ebenbichler Kehre". Mittlerweile hat sich auch die Sonne durch die dichten Wolken gekämpft und scheint gnadenlos auf unsere Köpfe. Am Törl angekommen wechseln sich Tom und Flo mit der weiteren Spurarbeit ab. Die Hänge sind zum Teil bis zu 45 Grad steil und der Weg durch die Latschen und entlang der Felsen ist wahrlich kein Honiglecken. Nach 1400 Höhenmeter haben wir unser ersehntes Ziel erreicht. Tom und Flo besprechen, ob sie über eine der megasteilen Nordrinnen abfahren sollen. Ich hingegen halte das für eine weniger gute Idee. Letztendlich siegt bei allen die Vernunft. Wenig später setzen wir unsere ersten Schwünge in den jungfräulichen Steilhang und queren unsere Aufstiegspuren hinunter bis zum Törl. Die Verhätlnisse sind perfekt, doch die Freude währt nicht lange, denn der Schnee wird zunehmenst schwerer und pappiger. Meine Kraft hingegen leider immer weniger. Einige Stürze später kehren wir auf ein Bier im Knappenhäusl ein, bevor sich Tom und Flo ein hartes Rennen inkl. Bodycheck auf der harten Rodelbahn durchs Halltal liefern. Hier die Daten des heutigen Vormittags: 1400 HM in 2:55 Stunden im Aufstieg, insgesamt 4:07 Stunden mit Gipfelrast und Einkehrschwung. Weitere Bilder findet ihr auf Picasa.

Donnerstag, 27. November 2008

Milserwald bei Nacht

Es ist schon wieder finster als ich von der Schule nach Hause komme, aber ich spüre, dass es noch ordentlich in meinen Füßen juckt und kribbelt. Alles was ich jetzt brauche ist mein Ipod, die Laufschuhe, eine warme Garnitur und meine neue Stirnlampe. Wenig später bin ich schon unterwegs nach Baumkirchen. Ich genieße die unendliche Stille und laufe hinauf zum Milserwald, weiter zur Bogner Aste und dann über Mooskreuz wieder hinunter nach Mils. Als ich vom dunklen Wald auf den Gehsteig zische, wenden sich die Fußgänger geblendet von mir ab. Bei dieser Gelegenheit möchte ich mich auch bei dem Busfahrer entschuldigen, den ich durch den hellen Schein meiner Lampe zur Betätigung der Lichthupe genötigt habe. Großes Sorry. Zurück geht es über den Weißenbach nach Hall. In Anbetracht des teils eisigen und schneebedeckten Weges bin ich mit meiner Zeit sehr zufrieden. Hier die Daten: ca. 14 km und 305 HM in 1:22 Stunden

Dienstag, 25. November 2008

Nachtskitour auf den Schartenkogel (2311 m)

Leider gab es die letzten beiden Tage kein großartigen Neuschneezuwächse mehr, aber die kalten Temperaturen sorgen dafür, dass uns die weiße Pracht noch eine Weile erhalten bleibt. Grund genug den Abend mit einer gemütlichen Skitour ausklingen zu lassen. Markus und Tom, so wie dessen Hund Paul, sind heute meine Gefährten. Unser holländischer Teamkollege Paul sagt bedauerlicherweise kurzfristig ab, aber ein Paul genügt uns fürs Erste. Unsere Route führt uns von der Tulfer Hütte hinauf zum Schartenkogel. Die Auffahrt mit den PKWs zur Gluckserhütte bereitet keine großen Probleme. Parkplätze gibt es um diese Zeit genug. Es ist mittlerweile stockdunkel und ich bin zur Abwechslung froh darüber, denn nur so kann ich meine neuste Errungenschaft ausprobieren - nämlich meine neue Petzl Myo XP Stirnlampe. Mal sehen, ob sie auch hält was sie verspricht. Nach einigen Schritten wird klar, das Teil bringt wirklich mehr als Licht ins Dunkel. Paul, der Hund, ist vom hellen Schein dermaßen irritiert, dass er mich unentwegt anbellt. Die Glungezerpiste ist in einem perfekten Zustand, auch wenn schon einige Tourengeher ihre Spuren hinterlassen haben. Für Markus ist es die erste Tour in dieser Saison, es sei ihm daher verziehen, dass er auf Tulfein die Felle abzieht. Tom und ich stapfen tapfer weiter in die Nacht. Auf halber Höhe zum Schartenkogel packt uns allerdings das schlechte Gewissen. Der arme Markus so ganz allein und dem kalten Wind ausgesetzt. Wir bringen es nicht übers Herz. 10 Minuten später sind wir wieder alle vereint und machen uns bereit für die restliche Abfahrt. Markus schmeißt seine 300 Euro teure Stirnlampe an und leuchtet damit beinahe die gesamte Piste aus. Die Verhältnisse sind optimal, nur die letzten Meter sind etwas steinig. Zum Schluß genießen wir noch einmal den Blick hinunter auf das beleuchtete Inntal. Es war bestimmt nicht die letzte Nachtskitour... Hier die Daten: 860 HM Aufstieg und Abfahrt in 1:57 Stunden.

Sonntag, 23. November 2008

Eins und Eins gibt 1900 Höhenmeter

Die Schneefälle der letzten Nacht waren zwar nicht so ergiebig wie erhofft, dafür stehen die Chancen auf Sonnenschein sehr gut. Flo, Tom und ich treffen uns wieder pünktlich um 8:00 Uhr in Hall. Ursprünglich hatten wir heute den Schartenkogel ins Auge gefasst, aber Flo überzeugt uns kurzfristig die etwas längere Anfahrt nach Seefeld in Kauf zu nehmen und den Härmelekopf im Skigebiet Rosshütte zu besteigen. Eine blendende Entscheidung, wie sich später heraustellte. Wir sind nicht die ersten am Liftparkplatz. Die Aufstiegsspur führt uns durch feinsten Pulverschnee. Die Temperaturen sind wärmer als gestern, aber immer noch zu kalt, um die herrliche Aussicht in Richtung Hohe Munde und Seefelder Plateau zu genießen. Egal, denn in unserem Fall überwiegt die Vorfreude auf die bevorstehende Abfahrt. Vor uns liegen unverspurte Pulverhänge. Sanft zeichnen wir unsere ersten Schwünge ins Gelände. Eine Überdosis Gefühl Glückseligkeit macht sich breit. Viel zu schnell gleiten wir die knapp 850 Höhenmeter hinab. Der Parkplatz ist mittlerweile gut belegt, man möchte meinen, der Lift habe soeben seine Pforten geöffnet. Schnell verstauen wir unsere Sachen im Auto, und schwärmen von den grandiosen Verhältnissen. Ein Blick in unsere feucht glänzenden Augen genügt, und schnell wird klar, das wir für Heute noch nicht genug haben. Auf dem Weg zurück nach Hall, telefoniere ich mit Susanne und überrede sie zu einer weiteren Skitour ins Halltal. Wenig später haften die Felle wieder an den Skiern. Den Weg hinauf zu St. Magdalena teilen wir mit zahlreichen Rodlern. Soweit ich mich erinnern kann, war die Rodelpiste selten in einem so guten Zustand. Unsere Motivation kennt keine Grenzen, aus diesem Grund setzen wir unseren Aufstieg über den unversputen Hirschbadsteig fort. Flo äußert die glorreiche Idee, es auf der rechten Seite des Baches zu versuchen, doch allein die Überquerung verlangt einiges an Technik. Nun geht es aber erst richtig zur Sache. Wir kämpfen uns durch dichtes Gestrüpp, der feine Pulverschnee purzelt auf unsere Köpfe. Unentwegt fädeln wir mit unseren Skispitzen ein, einige Latschen müssen wir akrobatisch übersteigen, wobei wir immer wieder abrutschen. Die ganze Tour entwickelt sich allmählich zur Tortur. Die Hänge werden steiler, das Spuren im Tiefschnee mühsamer, und die Vegetation immer dichter. Langsam aber sicher verlassen uns unsere Kräfte. Wen wunderts, nach knapp 1600 Höhenmeter ohne einen Bissen zu essen. Gierig teilen wir uns eine Banane und einen Müsliriegel. An der Schlüsselstelle beschließen Susanne, Tom und ich ein Stück mit den Fellen abzufahren. Flo hingegen fellt ab und fährt im "Jugo"schuß in das schmale Tal, welches uns weiter auf den Issboden führen soll. Ein fataler Fehler, denn die Temperaturen sind kalt und das Fell ist noch nass von der Bachüberquerung, sodass das gute Schafhaar nicht mehr kleben will. Während Tom Flo zur Hilfe eilt, spure ich weiter bis auf das Issjöchl. Mittlerweile sind mehr als 3 Stunden vergangen. Tom montiert Flo's Skier auf seinem Rucksack, so fällt ihm das Stapfen durch den tiefen und schweren Schnee etwas leichter. Erschöpft kommen beide am Issjöchl an. Oben treffen wir auf einen einzelnen Skitourengeher, der sich leider Gottes an unserer Auftsiegsspur orientiert hat. Betroffen meint er "das kann doch unmöglich der Normalweg hier rauf sein, oder?" Ich bestätige seine Vermutung und denke mir, armer Kerl. 1900 Höhenmeter später wollen wir nur noch Essen und uns in der warmen Stube des Knappenhäusl aufwärmen. Doch schon nach wenigen Abfahrtsmetern folgt der nächste Rückschlag. Flo's Bindung ist vereist und will nicht zugehen. Low Tech steht eben doch für Low Technologie. Ich hingegen schlage einen Purzelbaum, nachdem meine beiden Skier unerwartet auslösen. Somit steht es 1:1 im Kampf zwischen Fritschi und Low Tech. Endlich haben wir es geschafft. Ausgefroren, müde und hungrig zwängen wir uns die umgebaute Kapelle bei den Herrenhäuser. Zu unserer Überraschung treffen wir dort auf Paul und Freunde, die mit der Rodel über den Normalweg aufgestiegen sind. Speckknödel, Kaspressknödel, Suppe und Kraut helfen uns den bestehenden Unterzucker zu besiegen. Wir brechen auf bevor es dunkel wird. Die Rodelbahn ist inzwischen pickelhart, um so rasanter gestaltet sich die Abfahrt über das Bettelwurfeck. Und so geht ein ereignisreicher Tag zu Ende. Mal sehen, ob Susanne noch einmal den verwegenen Auftsiegsspuren der Mountain Maniacs folgen wird. Ich bewundere auf alle Fälle ihren Mut und ihr Vertrauen. Hier die Daten der beiden Schandtaten: Härmelekopf, 850 HM, Aufstieg und Abfahrt in insgesamt 1:48 Stunden mit Fotopausen, Issjöchl über den Hirschbadsteig 1000 HM retour über die Rodelbahn in insgesamt 5:02 Stunden inkl. Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme im Knappenhäusl. Weitere Bilder findet ihr wie immer auf Picasa.

Samstag, 22. November 2008

Eröffnung der Skitourensaison 2008/2009

Um 6:45 Uhr reisst mich mein Wecker aus dem Schlaf, und siehe da, der liebe Gott hatte tatsächlich ein Einsehen. Die Dächer von Hall sind reichlich mit Schnee bedeckt und unentwegt fallen kleine aber ergiebige Flocken zu Boden. Ich stürme in den Dachboden, krame meine Tourenski hervor und packe meinen Rucksack. Dabei checke ich noch einmal meine Ausrüstung. Schaufel, Sonde, Pieps, Fell, Erste Hilfe Set, Handschuhe, Kappe und Jacke für den Aufstieg, sowie eine Garnitur für die Abfahrt. Laut Wetterbericht dürfte es stürmisch und kalt werden. Lange schon habe ich mich auf diesen Moment gefreut. Um 8:00 Uhr werde ich von meinen Mountain Maniacs Kameraden Alex, Tom und Flo abgeholt. Gemeinsam quetschen wir uns in Tom's roten Honda Civic und preschen über die verschneite Autobahn nach Kematen. Unser Tourenziel ist der Hoadl in der schneesicheren Axamer Lizum. Die Auffahrt zur Lizum ist rutschig und glatt. Zu glatt für einen Kärntner Golf der quer zur Fahrbahn hinunter rutscht, anstatt bergauf zu fahren. Natürlich eilen wir gleich zur Hilfe. Mit vereinten Kräften schieben wir das Fahrzeug an. Das Skigebiet hat glücklicherweise noch geschlossen, die Radtraks sind aber bereits dabei die unzähligen Pistenkilometer zu präperieren. Wir sind nicht allein, am Parkplatz tummeln sich bereits einige fanatische Tourengeher. Anfangs führt die Aufstiegsspur durch feinen Pulverschnee, später geht es über die teils präparierte Piste steil hinauf auf das 2304 Meter hoch gelegene Hoadl Haus. Es ist bitterkalt und der Wind peitscht uns den Schnee ins Gesicht, aber wir nehmen es gelassen. Hauptsache wir haben endlich wieder die Skier unter unsere Füße geschnallt. Nach rasanten, aber steilen 65 Minuten stehen wir am Hoadl Haus. Schnell ziehen wir uns um. Jede Sekunde in der eisigen Kälte nagt an unseren Knochen. Besonders die Finger und das Gesicht reagieren sehr empfindlich. Immer wieder kreisen wir unsere Arme, um ein wenig Blut in die Fingerspitzen zu befördern. Die Sicht ist äußerst schlecht, Unebenheiten und aufgeschüttete Hügel bleiben völlig unsichtbar. Und der Pulverschnee entpuppt sich als dicke zähe und schwere Masse, die meine Skier gefangen nimmt und mich natürlich zu Sturz bringt. In Anbetracht des frühen Winters ist die Abfahrt aber überraschend gut befahrbar. Einzig und allein Flo musste ein wenig Belag lassen, nachdem seine Skier einen Stein geküsst haben. 1:48 Stunden später stehen wir durchgefroren, aber glücklich wieder am Parkplatz, welcher mittlerweile noch mehr Tourengehern angelockt hat. Pünktlich zum Mittagsgeläut sind wir wieder in Hall. Ich hole noch schnell Susanne ab. Gemeinsam statten wir dem Haller Adventmarkt einen ersten Besuch ab. Flo und Alex eröffnen die Glühkindelsaison in Skischuhen. Auch nicht schlecht... Mal sehen, wenn es so weiter schneit, planen wir für morgen eine weitere Tour. Vielleicht können wir bis dahin auch Markus überzeugen, der heute aufgrund mangelnder Winterstimmung zu Hause blieb ;-) Hier die Daten: 805 HM in 1:05 Stunde, insgesamt 1:48 Stunden inkl. Umziehpause

Freitag, 21. November 2008

Die Hoffnung stirbt zuletzt

Der Wetterbericht verspricht Schnee bis in die Täler. Wenn dem so ist, werde ich morgen die Skitourensaison 2008/2009 eröffnen.

Donnerstag, 20. November 2008

Romedius Kirchl bei Nacht

Die Herumsitzerei den ganzen Tag macht mich noch ganz krank. Zu meinem Glück lässt sich Raf zu einem nächtlichen Lauf überreden. Wir starten in Hall. Am Oberen Stadtplatz finden bereits die letzten Vorbereitungsarbeiten für den heurigen Glühkindelmarkt statt. Entgeistert betrachten uns einige Leute, als wir im Schein unserer Stirnlampen, durch die Altstadt wetzen. Unser Weg führt uns über Heiligkreuz und Thaur auf das Romediuskirchl. Natürlich habe ich mich wieder einmal verlaufen. Anstatt in der Dorfmitte nach Westen zu queren, bleiben wir auf der Stollenstrasse und mühen uns die steile Sackgasse empor. Nun tritt Plan B in Kraft. Ein unmarkierter Schotterweg führt uns zurück nach Osten in die Kaponssiedlung. Nach wenigen 100 Metern habe ich die Orientierung wieder gefunden. Das letzte Steilstück zur Kirche ist schnell geschafft. Die Aussicht ins hellbeleuchtete Inntal entschädigt letztendlich alle Mühen. Wir genießen kurz die Stille. Raf zeigt sich von der fesselnden Atmosphäre beeindruckt. Seine Gedanken schweifen ab, doch bevor seine Phantasien noch unanständiger werden, machen wir uns auf den Rückweg über den Adolf Pichlerweg nach Absam. Wir kreuzen die zahlreichen Feldwege hinunter zur Dorfkirche. Ab dem Gasthof Bogner folgen wir der Halbmarathonstrecke Hall-Wattens nach Hall. Fazit: ein Lauf im angenehmen Tempo, in angenehmer Gesellschaft. Den Abend und einen Teil der Nacht verbringen Raf und ich mit unseren Schulkolleginnen Caro und Andrea in diversen Lokalitäten in Hall. Susanne bleibt leider zu Hause und bäckt Kuchen, denn ihr letzter Praktiukmstag naht. Sem woar sehr fein, schian und bärig ;-) Hier die Daten: 11 km und 255 HM in 1:05 Stunden

Montag, 17. November 2008

Im Dunkeln ist gut... Laufen

Momentan nimmt meine Ausbildung bedauerlicherweise ganz schön viel Zeit in Anspruch. Aufstehen in der Morgendämmerung und Heimkommen im Dunklen, so sieht der Tagesablauf im Augenblick aus. Die Wochenenden sind verplant und für eine ausgedehnte Tour fehlt die Zeit. Mein Bike habe ich mittlerweile in den wohlverdienten Winterschlaf geschickt. Alles was mir jetzt noch bleibt sind meine Laufschuhe und die große Hoffnung auf eine schneereiche Skitourensaison. Aber nun genug mit der Jammerei. Der heutige Stundenplan kommt meinem Bewegungsmangel sehr entgegen. Das Fach Bewegung steht auf dem Programm. Austragungsort ist die Sportuniversität Innsbruck. Klingt sehr vielsprechend, aber außer ein paar Haltungsübungen mit dem Gymnastikball, ein bißchen Volleyball und einer kurze Badmintonpartie bleibt das T-Shirt leider trocken. Aus diesem Grund beschließen Raf und ich noch einen kurzen Lauf an den Unterricht anzuhängen. Die Temperaturen sind angenehm, und die Dunkelheit besiegen wir mit unseren Stirnlampen. Ich starte in Hall und hole Raf beim Campus Hotel ab. Wir laufen die bewährte Standardrunde nach Baumkirchen und retour. Das Tempo kann sich trotz längerer Laufpause sehen lassen. Es tut sehr gut, die müden Muskeln wieder ein wenig zu beanspruchen. Hier die Daten: 11 km und 150 HM in ca. 54:00 Minuten

Sonntag, 9. November 2008

Klettern statt Katerstimmung

Die Nacht war kurz, dennoch wache ich schon um 7:30 Uhr auf. Der Tag verspricht wunderschön zu werden. Noch während ich frühstücke meldet sich Gabriela und Markus am Telefon. Die Beiden haben ebenfalls auf die Discotour nach dem Törggelen verzichtet, und sind somit topfit und motiviert für eine Kletterpartie. Susanne ist leider gesundheitlich etwas angeschlagen, und muss zudem für ihre Abschlußprüfungen lernen. So machen wir uns zu Dritt auf den Weg in den Supermarkt, einem ansich ruhigen Klettergebiet, neben dem überfüllten AV Klettergarten in der Martinswand. Parkplätze findet man zur Genüge entlang der Kläranlange zwischen Kranebitten und Zirl. Nach einem kurzen Fußmarsch erreichen wir die erste Sektion. Teufel eins, die Routen sehen aber schwer aus. Also auf zur zweiten Sektion, hier werden wir fündig. Leider bleiben wir nicht lange alleine. Bald wird auch der Supermarkt belagert, als ob es einige Routen im Billigangebot geben würde. Apropos Routen. Die kompakten Felsen und Platten wurden von niemand anderem als von Kletterguru Scherer Reini erschlossen, dementsprechend fällt auch die Bewertung der Schwierigkeitsgrade aus. Wo 5+ drauf steht, muss nicht unbedingt 5+ drinnen stecken. Ich versuche mich erfolgreich auf verschiedenen Routen zwischen 5+ und 7-. Ich bin mit meiner Leistung zufrieden, dennoch sollte ich langsam mit dem Vorstiegstraining beginnen. Auf dem nach Hause Weg bekommen Gabriela und Markus große Lust auf Kaiserschmarren. Aber was tun, wenn man keine Eier mehr zu Hause hat. Dann bezahle ich heute meinen Taxi Obulus eben in Form von Naturalien. Hall - Zirl und retour, das macht 2 Eier der Größe L, sowie eine große Zwiebel. Vielen Dank für die gute und sichere Fahrt. Bis zum nächsten Mal. Fotos findet ihr wie immer auf Picasa.

Am Abend lassen sich meine müden Knochen noch zu einem Volleyballspiel in Baumkirchen überreden. Leider bin ich nicht gerade ein Meister der Ballkünste, dafür sorge ich aber mit der einen oder anderen Einlage für Lacher. Blaue Flecken beweisen, dass ich mich zumindest bemüht habe.

Samstag, 8. November 2008

Berglauf & Mountain Maniacs Törggelen

Wochenendeinkäufe sind leider nicht immer amüsant, insbesondere dann, wenn sich Menschen urplötzlich zu wilden Tieren verwandeln, und sich um Parkplätze und Einkaufswägen streiten. Nach solchen Aktionen sehnt sich meine Seele nach tiefster Ruhe und Gelassenheit. Diesen trance ähnlichen Zustand erreiche ich vor allem beim Berglauf. Schritt für Schritt entrümpele ich mein Innerstes, und spüre die Rückeroberung der Freiheit. Das feine Zusammenspiel von Musik und Atemrhythmus, lässt mich jegliche Anstrengung vergessen. Heute bin ich zur Abwechslung wieder mal im Halltal unterwegs. Es ist kälter als ich gedacht habe, ein Grund mehr das Tempo ein wenig zu steigern. Kurz nach Magdalena begegnen mir meine Mountain-Maniacs Teamkollegen mit dem Auto. Sie sind soeben von einer erfolgreichen Karwendeltour auf die Bachofenspitze zurückgekehrt. Details zu dieser Tour findet ihr auf unserer Teamseite www.mountain-maniacs.at Nach einem kurzen Wortwechsel nehme ich das letzte steile Stück auf die Herrenhäuser in Angriff. Ich unterbiete meine persönliche Bestzeit um mehr als eine Minute. Einmal kurz gefreut, und schon bin ich wieder auf dem Weg zurück ins Tal, denn der heutige Abend hat noch einige Highlights zu bieten. Hier die Daten des privaten Halltalexpress: 6,5 km und 690HM in 44 Minuten, insgesamt 1:15 Stunden

17:00 Uhr. Wir treffen uns zum 3. Mountain-Maniacs Vereinsabend in Mils. Flo zeigt sich als guter Gastgeber und verwöhnt uns mit Bier, Weißwein und Studentenfutter. Die bunte Mischung aus Nüssen und Rosinen überlebt bei so vielen ausgehungerten Sportlern leider nicht lange. Bald sind alle Tagesordnungspunkte besprochen, und wir machen uns fertig für das Vereinstörggelen im Gasthof "Zur Mühle" am Wattenberg.

19:30 Uhr. Zwei Taxi-Busse warten bereits auf uns am Kreisverkehr in Mils. Schnell werden noch die letzten Geldscheine aus dem Bankomat gesaugt. Insgesamt haben sich 17 Personen die Zeit genommen, um sich bei einem 6 Gänge Menü und Wein besser kennenzulernen, zu lachen und gemeinsam zu singen. Wir feiern bis spät in die Nacht, bevor uns ein Taxi wieder ins Tal bringt. Während ein Teil von uns noch die Discotheken rund um Wattens unsicher macht, lege ich meinen dicken Bauch zur Ruhe. Fotos und Videos dieses einzigartigen Events findet ihr auf www.mountain-maniacs.at

Freitag, 7. November 2008

Markus drückt aufs Gaspedal

Markus lässt sich heute Vormittag zu einem gemütlichen Lauf motivieren. Das Ziel steht bei Start noch nicht fest. Innsbruck oder Wattens. Wir müssen uns bald entscheiden, denn wir stehen bereits vor dem Innsteg in Hall. Wattens macht das Rennen, und so überqueren wir den Inn und laufen dem Radweg entlang nach Volders. Wir unterhalten uns prächtig, ein Zeichen dafür, dass wir das richtige Tempo gefunden haben. Wenig später erreichen wir Wattens und queren ein weiteres Mal den Inn hinüber nach Fritzens. Die Tonwerkstraße führt uns bis zur Steigung nach Baumkirchen. Hier trennt sich beim Halbmarathon Hall-Wattens die Spreu vom Weizen. Für Markus sind die wenigen Höhenmeter ein Kinderspiel. Ich zeige ihm meine Lieblingsstelle, an der ich beim letzten Halbmarathon, von meiner besten Freundin Caro mit Bier gelabt wurde. Heute bleibt die Kehle leider trocken. Zurück geht es über die zahlreichen Hügelkuppen des Höhenwegs. Die aufeinanderfolgenden kleinen Anstiege können ganz schön kraftraubend sein. Teamkollege Flo ist da ganz anderer Meinung. Demnach kann man die Auf- und Ab Passagen wunderbar mit Tempo drücken, was auch immer er uns damit sagen möchte. Nach dem Weberhof in Mils wird das Tempo immer schneller. Markus drückt wie wild auf das imaginäre Gaspedal. Ich sehe ihn an und frage ihn, warum er es plötzlich so eilig hat. Dasselbe wollte ich dich auch gerade fragen, meint er und lacht. Mit schnellem Schritt laufen wir gemeinsam in Hall ein. Glücklicherweise stellt sich später heraus, dass mein Turnunterricht am Nachmittag entfällt, Balsam für meine geplagten Füße. Hier die Daten: 16,5 km und 130 HM in 1:35 Stunden

Dienstag, 4. November 2008

Krieg in der Schottergrube

Nach der Mittagspause scheint der Föhn in sich zusammenzubrechen. Am Horizont türmen sich bereits die ersten Regenwolken, dennoch möchte ich die unterrichtsfreie Zeit nützen. Meine Unterschenkel ziehen nach der Aktion am Sonntag noch ein wenig, aber nach ein paar Kilometern sind die Schmerzen vergessen. Mein Weg führt mich wieder einmal über den Höhenweg nach Baumkirchen. Von dort hinauf in den Milser Wald bis zur Schottergrube. Ich folge der Beschilderung nach St. Martin, aber im Graben haben sich ein paar Bundesheersoldaten mit Waffen verschanzt. Da ich in höchst friedlicher Mission unterwegs bin, entscheide ich mich kurzerhand für den direkten Weg durch die Schottergrube. Ich passiere den Schranken und laufe nördlich den Weg bergauf. Oben angekommen stehe ich vor einem hohen unüberwindbaren Zaun. Sieht so aus, als ob ich mich illegal im Firmengelände aufhalte. Peinlich, das wollte ich wirklich nicht. Ich begebe mich auf die Suche nach einer Lücke. 100 Meter weiter westlich finde ich zum Glück eine Holzleiter mit deren Hilfe ich den Zaun ohne Probleme überklettern kann. Nach einer kurzen Passage im dichten Gestrüpp, stehe ich auf der Langlaufloipe Gnadenwald. Ich passiere die Polizeischule Wiesenhof, und biege unmittelbar nach dem Gebäude rechts ab. Der Weg führt mich auf die Hauptstraße zum Parkplatz des Gasthof Speckbacher. Nun gehts es über den Erholungsweg zurück nach Absam bis zum Eingang des Halltals, und über die Salzbergstrasse weiter nach Hall. So wird aus einer kleinen Runde, ein kleiner Wadelbeißer. Hier die Daten: ca. 18,6 km und 450 HM in 1:53 Stunden, in kurzer Hose und mit kurzen Ärmeln

Sonntag, 2. November 2008

Endorphinausschüttung zu Allerseelen

Es ist Sonntag bzw. Feiertag, und ich wache um 7:00 Uhr morgens auf. Der Föhn drückt wie wild gegen das Schlafzimmerfenster. Ich öffne vorsichtig meine Augen. Strahlend blauer Himmel. So habe ich mir das gewünscht. Meine Kollegen schlafen sicher alle noch, aber lange kann ich mich nicht zurückhalten. Um 8:00 Uhr versende ich ein SMS in alle Himmelsrichtungen. Der Text ist wie immer einfach und klar "Berg, Biken, Laufen oder Klettern?" Zwei Stunden später sitze ich allerdings noch immer in der Wohnung. Keiner meldet sich. Meine anfängliche Euphorie schwindet allmählich dahin. Susanne verzweifelt schon an meiner zunehmend miesen Laune. Sie macht sich auf den Weg nach Tulfes zu ihrer Familie. Mitfahren oder nicht mitfahren, das ist hier die Frage. Ich entscheide mich für Ersteres. Bekleidet mit langer Laufhose, Kappe, Trailschuhe und Bauchgurt für Ipod, Jacke und einem halben Power Bar Riegel steige ich in Tulfes aus, und laufe über das Stiegele hinauf zur Halsmarter/Mittelstation. Hier endet für gewöhnlich meine Trainingseinheit, aber ich will mehr aus diesem schönen Tag machen. Mein Weg führt mich somit weiter auf die Tulfein Alm, welche ich nach insgesamt 1:25 Stunden und weiteren 500 knackigen Höhenmetern überraschend fit erreiche. Das einzige was mich im Moment quält ist der Durst, doch leider sind alle Brunnen versiegt. Ich schmeiße mir ein Stück Riegel ein, und zieh' mir meine Jacke an. Der Wind bläst unerbärmlich um meine Ohren. Nun muß ich mich entscheiden. Weiterlaufen oder umkehren. 1100 HM stecken bereits in meinen Beinen, aber meine Verfassung ist gut. Vor mir erstreckt sich der herbstlich anmutende Zirbenweg, welchen ich noch nie so einsam und verlassen erlebt habe. Kein Wunder, die Glungezerbahn, sowie die Patscherkofelbahn haben bereits geschlossen. Alles in allem eine teuflische Kombination, die einen enormen Reiz auf mich ausübt. Und ehe ich es mich versehe, tappsle ich weiter und genieße die Tiefblicke ins Inntal. Langsam aber sicher überschwemmen mich die Endorphine und uninteressant werden alle Abzweigungen zurück ins Tal. Wenig später passiere ich bereits Boscheben und laufe dem Naturlehrpfad entlang weiter auf Grünbichl. Die letzten Meter auf den Patscherkofelgipfel erspare ich mir aufgrund der heftigen Windverhältnisse. Meine Lippen sind verklebt, und die Zunge klebt trocken an meinem Gaumen. Wie sehr ich mich nach einem Schluck Wasser sehne. Das Schutzhaus ist meine letzte Hoffnung. Aber auch hier stehe ich vor verschlossenen Türen. Mit jedem Schritt bergab, werden meine Beine schwerer. Aber ich gönne mir den Spaß und laufe zunächst durch den Alpenblumengarten und dann über die steile Skipiste hinunter zur Patscher Alm. Überall Schneekanonen, aber kein Tröpfchen Wasser. Mein nächstes Ziel ist der Berggasthof und Wallfahrtsort Heiligwasser. Auf dem Weg dorthin kenne ich einen Brunnen. Ich bin gerettet, leise höre ich von weitem das Rinnsal in den Trog plätschern. Auch der Gasthof bei Heiligwasser hat geschlossen. Nun bin ich schon fast wieder im Tal. Ich laufe hinüber zur Igler Bobbahn. Mit müdem Schritt folge ich den Steilwandkurven bis auf die Hauptstrasse. 3:15 Stunden sind bereits vergangen. Ich rufe Susanne an, und bitte sie, mir mit dem Auto entgegen zu kommen. Meine letzten Riegelreserven sind verbraucht, und ich bin müde. Ich bleibe auf der Hauptstrasse, passiere Lans und quäle mich die Steigung nach Sistrans hinauf. Endlich hat die Tortur ein Ende. Susanne fragt mich nur: " Geht's dir schon noch gut?" - zufrieden sage ich "Ja, schön war's" Viele Liter Hollundersaft fließen an diesem Tag noch in meine Kehle. Hier die Daten: ca. 25 km und insgesamt 1300 HM bergauf, und bergab in 3:34 Stunden inkl. 10 Minuten Pause auf Tulfein und mehreren Orientierungspausen. Ich hatte leider nur mein Handy dabei, daher die schlechte Bildqualität. An dieser Stelle vielen Dank an Susanne fürs Abholen und ein herzliches Vergelts Gott an Maria für die aufwendige Verköstigung. Ich habe jedes Kalorien genossen.

Samstag, 1. November 2008

Allerheiligen am Hochmahdkopf (1738 m)

Allerheiligen ist ein Fest, welches leider immer mehr an Sinn und Bedeutung verliert. In meinen Augen hat sich die Veranstaltung zur größten Modeschau des Landes entwickelt. Sehen und gesehen werden. Ein Grund mehr mich am Vormittag in die Berge zurück zu ziehen. Ein stilles Gebet für die liebenen Verstorbenen am Gipfelkreuz des Hochmahdkopfes finde ich für meinen Geschmack besinnlicher. Flo ist mein treuer Begleiter. Wir treffen uns um 10:00 Uhr beim Hackl (Halltal) und steigen über die Rodelbahn bzw. den Fluchtsteig hinauf bis unterhalb des Bettelwurfecks. Dort verlassen wir den Steig und biegen links ins Eibental ab. Der Weg ist steil und die bunten Blätter begraben alle Baumwurzeln tief unter sich. Kaum vorstellbar, dass hier im Winter eine Skitour hinaufführen soll. Der weitere Verlauf unserer Route bleibt ein kleines Geheimnis. So viel sei verraten, neben dem Aufstieg über die Südseite, und dem Steig über Magdalena gibt es eine weitere Variante. Der Weg ist gut getarnt und in keiner Karte eingezeichnet. Er soll den Insidern vorbehalten bleiben. Nach 1:25 Stunde stehen wir am Gipfel. Der Föhnsturm sorgt für eine unglaubliche Fernsicht. Leider haben wir nicht lange Zeit das Panorama zu genießen, denn Flo muß in einer halben Stunde wieder zu Hause sein. Im Laufschritt geht es über die Südseite bergab. Hier die Daten der besinnlichen Tour: 930 HM in 1:25 Stunde insgesamt 2:09 Stunden. Bilder findet ihr auf Picasa. Das einzige was mir dieses Allerheiligen ein wenig fehlt ist meine gesellige Verwandtschaft.

Susanne möchte das schöne Wetter nach einer Lerneinheit für einen Spaziergang nutzen. Ich zeige ihr bei der Gelegenheit meine Laufrunde über den Thierburgweg. Wir parken in Fritzens und wandern hinauf zum Schloß Thierburg, dann hinunter zum Jakobsweg und im Anschluß weiter in östlicher Richtung. An der Straße angelangt marschieren wir wieder bergauf zum Ortsteil Eggen und dann zurück nach Fritzens. Kurzum eine ausgedehnte Ballonrunde mit Schnur in einer wunderschönen Gegend bei angenehmen Temperaturen. Hier die Daten: 420 HM und 9 km