Mittwoch, 31. Dezember 2008

2000 HM zum Jahreswechsel

Der Jahreswechsel steht unmittelbar vor der Tür. Nach vielen Jahren erfülle ich mir einen lang gehegten Wunsch, Silvester mit Freunden am Berg zu feiern. Schauplatz ist die Bergrettungshütte auf Tulfein. Nach einigen organisatorischen Anlaufschwierigkeiten, steht dem Abenteuer nichts mehr im Wege. Selbst Susanne hat kurzfristig dienstfrei bekommen, und kann die Silvesternacht auf 2080 Meter Seehöhe verbringen Natürlich steige ich nicht einfach so Richtung Glungezer auf. Tom und ich haben uns für eine reizvollere, wenn auch anstrengendere Variante entschieden. Markus K. begleitet uns. Wir steigen über das idyllische Arztal auf den Morgenkogel (2607 m). Die Sonne brennt auf unsere Köpfe nieder. Der Durst ist groß, umso mehr freuen sich Markus und ich, als Tom kurz vor dem Gipfelgrat seine Trinkflasche verliert. Somit hat die Dehydration zum Glück keine Chance. Der Himmel ist strahelnd blau, doch von weitem erkennen wir bereits die Windfahnen, welche sich um den Gipfel aufbäumen. Als ich am Joch ankomme, lehrt mich die Natur eine weitere harte Lektion. Niemals zuvor habe ich solche Windboen erlebt. Mit Müh und Not bleube ich aufrecht stehen. Geduckt, beinahe schon auf Knien versuche ich zu Tom aufzuschließen, welcher gerade damit beschäftigt ist, irgendwie seine Gore Jacke überzuziehen. Kurz vor dem Gipfel gibt es also kein weiterkommen mehr. Wir versuchen im Stehen abzufellen. Dabei umklammern wir abwechselnd unsere Sachen bevor sie vom Wind verjagt werden. Schnell raus aus dieser Kälte. Wir fahren Richtung Viggartal ab. Markus und Tom klagen über leichte Erfrierungserscheinungen. Als wir endlich abschwingen bemerken wir, dass wir bereits viel zu weit abgefahren sind. Wir stehen vor einem unüberwindbaren Graben, und das ursprüngliche Ziel, das Meißner Haus, liegt auf der gegenüberliegenden Seite. Tom fragt:"Wo miaßn mir den hin"-"Do ummi" antworte ich. "Was mach'n mir dan do?" fragt Tom zurecht. Wenig später fellen wir auf und queren weiter oben auf die richtige Seite. Aus dem geplanten Mittagessen am Meißner Haus wird allerdings nichts. Wir entscheiden uns gleich weiter Richtung Glungezer aufzusteigen. Die Hänge sind steil. Die Querungen über die eingewehten Rinnen sind mühsam. Der Schnee ist stumpf oder abgeblasen. Und die Sonne gibt uns noch den Rest. Nach 1700 Höhenmeter, Orkanboen und anstrengender Abfahrt verlässt uns langsam aber sicher die Motivation. Jeder Schritt wird zum persönlichen Kampf. Spitzkehre für Spitzkehre höre ich Markus jammern "Mo Mike, isch des zach..." Nach knapp 2000 HM haben wir den stürmischen Grat der Glungezerhütte erreicht. Tom lässt es sich nicht nehmen weiter auf die Sonnenspitze aufzusteigen. Markus und ich hingegen ziehen die windgeschütze Hütte vor. Nach einer ordentlichen Portion Spaghetti, einem herrlichen Weizen und uriger Hüttengaudi, fahren wir Richtung Tulfein ab. Oft genügt schon ein kleiner Schluck Alkohol und man verfehlt die an sich so vertraute Normalabfahrt und findet sich in einer unsinnigen Rinne wieder. Markus amüsiert sich köstlich über unser Mißgeschick. Zu guter letzt kommen wir glücklich und unversehrt auf der Bergrettungshütte an. Wir verabschieden uns von Markus der zu Frau und Kind ins Tal abfährt, während Tom und ich die Hütte ordentlich einheizen. Um 18:00 Uhr steigt der Rest der Silvestergesellschaft auf. Zeit genug, um den Tag mit Tom bei Tee mit Rum Revue passieren zu lassen. Hier die Daten: Oberellbögen - Arztal - Morgenkogel - Viggartal - (Sonnenspitze) - Glungezerhütte - Tulfein insgesamt 2000 HM in rund 4:54 Stunden inkl. Pausen. Bilder findet ihr auf Picasa.

Hier eine beeindruckende Impression:

Dienstag, 30. Dezember 2008

Es muss nicht immer der Gilfert sein...

Susanne und ich sind auf der Suche nach einer kurzen aber lohnenden Tour abseits der Skitouren-Karawanen. Unsere Wahl fällt auf das Alplköpfl (2141 m). Ausgangspunkt ist der kleine Ort Innerst, der als Startpunkt für viele Touren bekannt ist, u. a. für den Gilfert. Wir sind früh dran, dennoch ist der Parkplatz bereits gut gefüllt. Noch bevor ich den Kofferraum öffne, kommt ein freundlicher Feuerwehrmann mit seiner dicken Geldtasche und kassiert eine dezente Parkgebühr. Die Leute haben erkannt, dass man auch in den Ferien gutes Geld verdienen kann. Zunächst geht es dem Forstweg entlang Richtung Weidener Hütte bis sich die Spur teilt und rechts nach oben zieht. Das Wetter ist traumhaft und wie vermutet sind wir völlig allein unterwegs. Ein Blick auf den gegenüberliegenden belagerten Gilfert schenkt uns ein tiefstes Gefühl der Zufriedenheit. Ich habe große Lust weiter auf die Rosslaufspitze zu marschieren, aber Susanne bremst mich ein. Nach einer gemütlichen Teepause fahren wir über die Ostseite ab. Mit allem habe ich gerechnet, nicht jedoch mit unverspurten Pulver. Das Gelände hinunter bis zur Nurpsenalm ist skitechnisch sehr reizvoll, wäre da nicht der kleine Bach vor der Einmündung in den Ziehweg, den ich in meinem Pulverrausch übersehen habe. Fazit: Die Ski bleiben im Bach, ich segle weiter. Mein Missgeschick kostet mich einen ordentlichen Lacher. Nun geht es über die gut präperierte Rodelbahn und über ein paar kleine Hänge zurück zum Ausgangspunkt. Eine geniale Kurztour. Hier die Daten: 950 HM in insgesamt 2:56 Stunden inkl. Pausen. Bilder findet ihr auf Picasa.

Montag, 29. Dezember 2008

Skitour auf das Zischgeles (3004 m)

Der nächste 3000er steht auf dem Programm. Tom, Wastl und sein Bruder Benedikt, Markus K. und ich haben für heute das Zischgeles im Sellraintal ausgewählt. Einzig und allein Flo scheint von der Idee nicht ganz so begeistert zu sein. Viel zu oft hat er den Berg im Rahmen des Wildsaurennens bzw. im Training bezwungen, dennoch fügt er sich der Mehrheit. Anfangs ist der Anstieg nicht besonders abwechslungsreich. Ich setze mich bald von der Gruppe ab. Nicht weil ich etwa so schnell bin, denn schon bald schließt Markus zu mir auf. Gemeinsam steigen wir in den steilen Gipfelhang ein. Die Spur ist rutschig. Spitzkehre für Spitzkehre queren wir nach oben. Markus schätzt, dass wir mittlerweile eine halbe Stunde Vorsprung gegenüber den Rest der Gruppe herausgeholt haben. Wie es sich herausstellt liegt er damit leider falsch, denn als ich mich plötzlich umdrehe sehe ich zwei wahnsinnige Gestalten im Renntempo auf mich zukommen. Tom und Flo veranstalten ihr privates Wildsaurennen. Nach ein paar Minuten holen sie mich ein und fragen kess:"Was meinst du, sollen wir Markus die Freude lassen?" Natürlich nicht, und wenig später wird auch Markus im Eiltempo überrundet. Was für eine Kondition. Die letzte Querung im Steilhang vor dem Grat meistern wir aus Sicherheitsgründen einzeln nacheinander. Es herrscht Lawinenwarnstufe 2, dennoch ist an dieser Stelle Vorsicht geboten, da hier schon einige das Leben lassen mussten. Unmittelbar vor dem Skidepot folgt eine weitere Querung, an der letztes Jahr eine Tourengeherin tödlich verunglückt ist. Markus zollt Respekt und zieht seine Ski aus. Flo, die gute Seele, trägt seine Bretteln die letzten paar Meter nach oben. Der Föhn bläst uns eiskalt um die Ohren. Gemeinsam warten wir auf den Rest der Truppe. So wie es aussieht hat Benedikt auf halben Weg umgedreht. Der Gipfelaufbau sieht sehr imposant aus. Außer einer kleinen Kletterstelle weist der Aufstieg aber keine besonderen Schwierigkeiten auf. Die Aussicht kann sich sehen lassen und wird sogleich auf ein paar Panoramabildern festgehalten. Unsere Laune verewigen wir in einem kurzen Gipfelvideo, welches u. a. auf der Mountain Maniacs Homepage zu bewundern ist. Kurz darauf machen wir uns an den Abstieg. Schnell die Skier angeschnallt und schon geht es im harschigen Schnee nach unten, immer auf der Suche nach Geländekuppen um den einen oder anderen Jump zu wagen. So wird die Abfahrt zu einer schweißtreibenden Angelegenheit, besonders für Kalki, der heute gleich zweimal seine Skier verliert. Im Tal treffen wir wieder auf Benedikt und lassen die Tour kulinarisch und gesellig im Gasthaus ausklingen. Hier die Daten: 1350 HM in ca. 2:55 Stunden, insgesamt 3:54 Stunden Bilder zu dieser Tour findet ihr auf Picasa oder bei den Mountain Maniacs.

Sonntag, 28. Dezember 2008

Skitour im Tiroler Unterland

Stefan, mein zukünftiger Schwager aus dem Außerfern, hat sich für eine gemeinsame sonntägliche Tour angemeldet. Auf der Suche nach einem geeigneten Ziel, ärgere ich mich wie so oft über meine Bequemlichkeit, eine längere Anfahrtsstrecke in Kauf zu nehmen. Allein aus diesem Grund sind mir bislang viele Tiroler Tourengebiete verwehrt geblieben. Heute soll sich das schlagartig ändern. Markus, Bergrettungskollege und Mountain Maniac, verbringt ein paar Tage in seiner Heimat Langkampfen. Das Tiroler Unterland ist bekannt für seine lohnenden Skitourenberge. Diese Konstellation kann ich mir also nicht entgehen lassen. Nach einigen organisatorischen Anlaufschwierigkeiten steht der Zeitplan fest. 7:00 Abfahrt in Hall, mit im Gespäck ein zusätzliches LVS Gerät und eine Sonde für Markus, der sein Zeug in Hall liegen gelassen hat. 7:15 Ankunft in Tulfes. Stefan trennt sich nur schwer von Schwiegermamas Frühstück. 8:00 Ankunft in Wörgl (Ost). Markus verabschiedet sich von seiner Gabriella und steigt zu uns ins Auto. Die heitere Männerrunde macht sich auf den Weg in das kleine Tal Windau. Schon bald stellen wir fest, dass es auch im Unterland bitter kalt werden kann. Beim Auspacken unserer Utensilien machen sich bereits erste Unterkühlungserscheinungen breit. Markus kann es nicht lassen und diskutiert am Parkplatz mit heimischen TourengeherInnen über die Sinnhaftigkeit einer Low Tech Bindung. Da wird einem wieder schnell warm ums Herz. Bevor wir über die weitläufigen mässig steilen Hänge emporsteigen, müssen wir erst mit einem Forstweg Vorlieb nehmen. Je höher wir jedoch aufsteigen, desto verlockender wird das Gelände. Es scheint wie geschaffen für den ambitionierten Tourengeher. Viel zu schnell erreiche ich das eigentliche Ziel, den Steinberg. Die Aufstiegsspur führt weiter zu den umliegenden Gipfeln, doch in Anbetracht der fortgeschrittenen Zeit, beenden wir an dieser Stelle die Tour. Wir nützen die Wechten als Schneebar und genießen den heißen Tee im Sonnenschein. Die Abfahrt ist ein Genuß. Eine feine Pulverschicht befindet sich auf einer hartgepressten Unterlage. Anstrengend bleibt es aber alle mal ;-) Nach einem kurzen Einkehrschwung im Tal, kehren wir mit einem Rucksack voll positiver Eindrücke aus dem Unterland retour. In Tulfes angekommen werden Stefan und ich noch von unserer Schwiegermama kulinarisch verwöhnt. Hier die Daten: 1100 HM in insgesamt 3:39 Stunden Und hier die Bilder zur Tour.

Samstag, 27. Dezember 2008

Skitour auf den Wetterkreuzkogel (2698 m)

Die Weihnachtsfeiertage sind vorbei. Laut Wetterbericht beschert uns heute ein Hoch aus Finnland einen wolkenlosen Himmel. In den frühen Morgenstunden ist davon allerdings weit und breit nichts zu sehen. Dennoch kann ich Susanne und Markus zu einer gemeinsamen Tour motivieren. Wir machen uns auf den Weg ins Kühtai und siehe da, als wir die 2000 Meter Grenze erreicht haben, löst sich die Nebeldecke allmählich auf. Die Temperaturen sind aber mehr als frostig. Nur gut, dass ich mich in den letzten Tagen in meiner Heimat Außerfern für dkältetechnisch aklimatisieren konnte. Die umliegenden Tourenziele sind gut besucht. Glücklicherweise finden wir noch einen Parkplatz am Ausgangspunkt unseres heutigen Tourenziels, dem Wetterkreuzkogel (2698 m). Schon beim Anziehen frieren uns die Finger ab. Immer wieder kreise ich meine beiden Arme, um wärmendes Blut in die Fingerspitzen zu befördern. Nach ca. 300 Höhenmeter lassen wir die Kälte hinter uns und marschieren durch das idyllische Wörgetal. Wir wählen die äußerst rechte Aufstiegsspur, welche zwar im Schatten verläuft, uns aber dafür einige Meter Weg erspart. Sehnsüchtig blicken Markus und ich hinauf zur Hinteren Karlesspitze. Nur allzugern erinnern wir uns an die traumhafte Pulverabfahrt in der letzten Saison. So sehr uns der Aufstieg auch reizt, wir halten an unserem Ziel fest. Auf dem Weg zum Gipfel überholen wir noch die einen oder anderen Tourengeher. Auf dem Gipfelplateau angekommen bietet sich uns ein Bild wie aus einem alpinen Hochglanzmagazin. Die Fernsicht ist überragend, während der Hochnebel im Tal ein weißes weiches Bett bildet. Nach einigen Panoramenaufnahmen folgt die Abfahrt über wunderschön kuppiertes Gelände. Anfangs noch pulvrig, später leider etwas harschig und eisig. Alles in allem jedoch immer wieder eine lkurze aber lohnende Tour. Hier die Daten: 900 HM in insgesamt 3:06 Stunden Bilder wie immer unter Picasa.

Dienstag, 23. Dezember 2008

Vorweinhachtliche Skitour auf Salfeins (2000 m)

Geschafft, nach drei Skitouren in Folge setzt mich eine Seitenstrangangina für mehr als eine Woche außer Gefecht. Tja wer nicht hören will, muss eben fühlen. Nachdem ich mir aber gestern das medizinische O.K. für neue Schandtaten abgeholt habe, freue ich mich heute auf eine vorweihnachtliche Tour mit den Mountain Maniacs Paul und Tom und dessen Freunde Hannes und Wastl. Ausgangspunkt ist Grinzens, das Ziel lautet Salfeins (2000 m). Das Wetter ist trüb, dafür ist die Stimmung umso besser. Der Aufstieg erfolgt über die Rodelbahn mit Blick auf die Axamer Dolomiten (Kalkkögel). Kurz vor der Kemater Alm zweigen wir nach rechts ab und folgen den vereinzelten Spuren. Ich setze mich von der Gruppe ab und spure das letzte Stück zum Gipfelplateau. Die Aussicht ist leider etwas wolkenverhangen. Nachdem alle oben angekommen sind, üben wir noch den richtigen Umgang mit dem LVS-Gerät. Wenig später kämpfen wir uns durch wilden Bruchharsch nach unten. Hannes und Wastl haben sichtlich Mühe sich in den Skiern zu halten, doch Tom entpuppt sich als geduldiger Skilehrer. Die Abfahrt über die Rodelbahn ist problemlos möglich auch wenn der lustige Wirt der Kemater Alm etwas Anderes behauptet. Nach einem kurzen Einkehrschwung im legendären Sportcafe in Grinzens geht auch diese lustige Tour zu Ende. Hier die Daten: 1020 HM, auf die Zeit kam es heute nicht an. Weitere Bilder findet ihr wie immer auf Picasa und bei den Mountain Maniacs.

Sonntag, 14. Dezember 2008

Bruchharsch am Hippold (2642 m)

So wunderschön die gestrige Tour auch war, sie hat auch ihre Spuren hinterlassen. Zunächst hat mein Mobiltelefon unerwartet seinen Geist aufgegeben. Dabei wurde es weder nass, noch sonst auf irgendeine Art und Weise unsanft behandelt. Zum anderen bin ich gesundheitlich etwas angeschlagen. Die Nase rinnt und Halsschmerzen begleiten mich schon die ganze Nacht. Um 6:00 Uhr bin ich kurz davor, die für Heute geplante Tour auf die Eiskarspitze im Wattental abzusagen. Doch nach einer Tasse Tee sieht die Welt schon wieder ganz anders aus, zumindest rede ich mir das fest ein. Natürlich sind die Halsschmerzen um nichts besser, als ich um 8:00 Uhr zu Markus F. und Tom ins Auto steige. Die Anfahrt bis zum Lager Walchen ist trotz Schneefahrbahn problemlos möglich. Tom und Markus fehlt am Anfang die Orientierung. Für sie ist es die erste Skitour im militärischen Wattental. Wir folgen den Aufstiegsspuren zum Außerlann Alm Niederleger. Eine Waldlichtung ermöglicht uns einen ersten Blick auf die umliegenden Gipfel, die Krovenzspitze, der Hippold und die Eiskarspitze. Die Verhältnisse sehen jedoch nicht besonders einladend aus. Abgeblassene Rücken und Steine zieren das Bild. Von unten können wir keine Spuren zur Eiskarspitze ausfindig machen, und so folgen wir auf Gut Glück dem Pfad hinauf zum Hochleger. Mal sehen, wohin uns dieser Weg führen wird. Vor uns bewegt sich eine dreiköpfige deutsche Tourengruppe, die wir rasch überholen. Dem Ersten im Bunde scheint dies allerdings ein Dorn im Auge zu sein. Immer wieder versucht er aufzuschließen. Dann und wann gönne ich mir den Spaß und lasse ihn wieder schweigsam überholen. Ein sinnloses aber lustiges Spiel. Tom spurt kurzerhand hinüber zum Krovenzjoch. Das Gipfelkreuz des Hippold scheint bereits zum Greifen nah. Wir versuchen über den Osthang aufzusteigen, da dieser noch am schneereichsten aussieht. Nach einigen Spitzkehren mit Steinkontakt schnallen wir die Skier ab und stapfen zu Fuß weiter. Es herrscht Lawinenwarnstufe 3 und das Gelände hat eine Neigung von mehr als 35 Grad. Bei jedem Tritt brechen windgepresste Schneeplatten in beachtlicher Größe aus. Tom und ich sind uns einig. Wir sparen uns die letzten 50 Meter auf den Gipfel, denn das Unterfangen scheint uns beiden zu riskant. Leider können wir die deutschen "Freunde" nicht davon überzeugen. Stur und gedankenlos eifern sie dem Gipfelkreuz entgegen. Ihre unzureichende alpine Erfahrung spiegelt sich in jedem unsicheren Tritt. Wir versuchen möglichst schnell aus dem Gefahrenbereich zu kommen. Markus friert erbärmlich an den Schultern. Klingt komisch, ist aber so. Rasch bereiten wir uns für die katastrophale und steinige Abfahrt vor. "Plattenpulver" wie Stefan, mein Transalp Kollege sagen würde. Der Schnee ist windgepresst und harschig, eine kraftraubende Angelegenheit. Nicht zuletzt deshalb gönnen wir uns eine kurze Pause am Hochleger und genießen noch ein paar Sonnenstrahlen. Bei der weiteren Abfahrt verlieren wir uns aus den Augen und treffen erst kurz vor dem Lager Walchen wieder aufeinander. Keiner von uns hat eine lohnende Variante entdeckt. Auch heute schauen wir auf ein wärmendes Getränk am Haller Christkindlmarkt vorbei. Mein Hals dankt es mir... Hier die Daten: 1200 HM insgesamt 3:50 Stunden inkl. Pausen. Bilder gibt es wieder auf Picasa und den Mountain Maniacs.

Samstag, 13. Dezember 2008

Skitour auf die Schöntalspitze (3002 m)

Die Sonne versteckt sich noch hinter den Bergen, als ich zu Tom und Flo ins Auto steige. Unser Weg führt uns heute nach Lüsens in das tiefverschneite Sellraintal. Die Anfahrt ist ohne Einsatz von Ketten möglich. Der kostenpflichtige Parkplatz am Talschluss zeigt sich trotz perfekter Verhältnisse ungewöhnlich leer. Die Temperaturen sind tief, dies verspricht eine traumhafte Pulverabfahrt von einem der schönsten Gipfel des Gebietes, der Schöntalspitze. Mit ihren 3002 Metern ist sie nur um zwei Meter niedriger als ihr Gipfelnachbar, das Zischgeles. Glücklicherweise bleibt uns die Spurarbeit vorerst erspart. Nach einigen steilen Aufschwüngen stehen wir in Mitten des Schöntals unterhalb der gleichnamigen Felswände. In der Ferne machen wir ein einsame Tourengruppe ausfindig. Ein Zustand den die beiden ehrgeizigen Maniacs Tom und Flo nur schwer ertragen können. "Komm' die schnapp'n wir uns..." 500 Höhenmeter später ernten die Beiden die Lorbeeren ihres unerbitterlichen Kampfes, und übernehmen die weitere Spurarbeit. Dabei gilt es mehrere 40 Grad steile Hänge bei stumpfen Schnee zu überwinden. Wenig später werde ich vom nächsten Speed-Kandidaten eingeholt. Verdutzt fragt er: "Wer seit ihr denn?... Woher kommt ihr?... Und wer spurt denn da?" Es stellt sich heraus das Hund und Herrchen der bekannten Bergsteigerriege "Karwendler" angehören. Nach 2 Stunden sind wir am letzten Hochplateau angekommen. Während Hund und Herrchen weiter zur benachbarten Scharte spuren, entscheiden wir uns für den Gipfelsieg. Das Gelände ist steil und felsversetzt, dennoch gelingt es uns über das normale Skidepot hinaus mit den Skiern aufzusteigen. 150 Höhenmeter unterhalb des Gipfelaufbau gibt es aber kein Weiterkommen. mehr. Von nun an geht es in mühsamer Stapferei und Kraxlerei alpin bergauf. Immer wieder rutschen wir auf den glatten Platten ab, welche sich unter dem knietiefen Schnee verbergen. Kein ungefährliches Unterfangen in diesem Gelände. Unsere Zielstrebigkeit wird aber ausreichend belohnt. Einsam und verlassen stehen wir auf dem ersten 3000er dieser Skitourensaison. Die tibetischen Gebetsfahnen wehen zerfetzt im kalten Wind. Die Aussicht ist trotz trüber Wetterlage grandios. Konzentriert machen wir uns an den Abstieg über den überwächteten Gipfelgrat hinunter zum hochgelegenen Skidepot. Vorsichtig fahren wir in den steilen Gipfelhang ein. Dieser Versuch kostet uns allerdings den einen oder anderen tiefen Kratzer. Mittlerweile treffen wir auf weitere Tourengeher, keiner von ihnen wagt es jedoch unseren Spuren zum Gipfel zu folgen. Wir hingegen geben uns dem puren Genuß hin. 1200 Höhenmeter, angenehm steile Hänge und ca. 50 cm Pulverschnee liegen vor uns. Erschöpft aber glücklich kehren wir zu unserem Ausgangspunkt zurück. Wie sooft kehren wir auch nach dieser Tour noch kurz beim Haller Christkindelmarkt ein. Hier die Daten: ca. 1400 HM in 2:45 Stunden, insgesamt 3:55 Stunden Bilder findet ihr wie immer auf Picasa und auf der Mountain Maniacs Seite.

Vielen Dank an Flo für diese Filmsequenz:



Freitag, 12. Dezember 2008

Schartenkogel im Nebel

Lang, lang ist's her, dass Susanne und ich gemeinsam mit den Skiern unterwegs waren. Leider zeigt sich das Wetter heute nicht von seiner besten Seite, und so verzichten wir auf die ursprünglich geplante Tour am Kolsassberg und machen uns kurzerhand auf den Weg zu unserem Hausberg, den Schartenkogel. Wir fahren mit dem Auto nach Tulfes zum Parkplatz der Glungezerbahn. Die Schneeverhältnisse im Tal sind optimal, und so verzichten wir getrost auf die Auffahrt mit dem Lift bis zur Halsmarter Mittlestation und erweitern die Tour um satte 650 Höhenmeter. Zwischen Tulferer Hütte und Halsmarter treffen wir auf Markus, der seinen Abfahrtsrausch für ein kurzes Resumee unterbricht. Er schildert uns die schlechten Verhältnissen ab Tulfein. Demnach hat der Wind den Schnee in alle Richtungen verblasen. Halb so schlimm, denn wenig später bricht Susanne die Tour ab und wedelt gekonnt hinunter nach Tulfes. 800 Höhenmeter sind für den Anfang genug. Ich hingegen erhöhe das Tempo und kämpfe mich weiter nach oben. Die Sicht wird aber zunehmend schlechter. Zwischen Tulfein und Schartenkogel kann ich kaum noch die Hand vor Augen erkennen (Siehe Bild). Schlußendlich siegt die Vernunft und ich genieße die lange Abfahrt ohne Steinkontakt bis ins Tal. Hier die Daten: ca. 1300 HM Aufstieg und Abfahrt

Donnerstag, 11. Dezember 2008

Weg mit dem Speck...

Das Buffet in Blumau hat sich wieder einmal schwer zu B(a)uche geschlagen, doch in Anbetracht der Speisenvielfalt nimmt man das gerne in Kauf. Bedauerlicherweise fehlt mir momentan aber die Zeit, um die überflüssigen Kilos wieder purzeln zu lassen. Das Laufen in der Stille der Dunkelheit hat sich in den letzten Wochen allerdings sehr gut bewährt, und so mache ich mich heute mit Raf nach der Schule auf den Weg. Das Wetter kann uns nicht abschrecken. Dichter Schneefall und Nebel begleiten uns auf das Romedius Kirchl, bevor wir über den Adolf Pichlerweg wieder retour nach Hall laufen. Nach einer heißen Dusche sind wir noch zum Essen mit unseren AZW Mädels verabredet. Ich glaube kaum, dass ich heute nur ein Gramm verloren habe. Hier die Daten: 255 HM und 11 km in 1:01 Stunden

Sonntag, 7. Dezember 2008

Geburtstagswochenende in Blumau

"Wenn einer allein träumt, ist es nur ein Traum. Wenn viele gemeinsam träumen, ist das der Anfang einer neuen Wirklichkeit" (Friedensreich Hundertwasser) In diesem Sinne habe ich mich dieses Wochenende in der schönsten Therme Südsteiermarks verwöhnen lassen. Eine Zeit der Ruhe und Entspannung in romantischer Zweisamkeit. Selbst die Laufschuhe blieben zu Hause...

Dienstag, 2. Dezember 2008

Stressabbau im Milserwald

Der Stress der letzten Tage zehrt an der Substanz, doch morgen 10:00 Uhr ist es endlich soweit - weitere vier mühsame Prüfungen, die ich ad acta legen kann, und dann sollte zumindest für die nächsten paar Tage wieder ein bißchen Ruhe einkehren. Nach einem Lernmarathon heute Nachmittag, kann mich am Abend nichts mehr zurückhalten. Raf geht es zum Glück genauso. Gemeinsam laufen wir die Milserwaldrunde. Das Tempo ist hoch, aber nur so schaffen wir wieder Platz für viele pathologische Erkrankungen in unseren Köpfen. Man kann denken was man will, aber es hat funktioniert... Hier die Daten: 14 km und 305 HM in 1:20 Stunden