Samstag, 29. November 2008

Skitour auf die Wildangerspitze (2153 m)

Schön, dass die alljährlich Hauptversammlung der Bergrettung trockener ausfiel, wie ursprünglich vermutet. Um so leichter krieche ich heute Morgen aus den Federn, um mich mit Flo und Tom im Morgengrauen am Eingang des Halltals zu treffen. Ursprünglich hatten wir eine Ski(hoch)tour auf den Hinteren Daunkopf im Stubaital geplant, doch der Föhn macht uns leider einen Strich durch die Rechnung. Selbst der Skibetrieb am Stubaier Gletscher musste gestern aufgrund der orkanartigen Böen eingestellt werden. Und so wenden wir uns der näheren Umgebung zu. Flo und die beiden Alex haben am Tag zuvor saubere Spurarbeit über das Törl hinauf zum Thaurer Zunterkopf geleistet. Westlich davon liegt die jungfräuliche Wildangerspitze, unser heutiges Objekt der Begierde. Der Weg dorthin zieht sich. Bis zum Bettelwurfeck können wir die letzten Schnee- und Eisreste am Wegrand für unseren Skiaufstieg nützen. 300 Höhenmeter später sieht die Welt schon wieder tiefwinterlich aus. Die Rodelbahn auf die Herrenhäuser präsentiert sich im besten Zustand. Nun beginnt der schwierigere Teil der Aktion. Flo's gestrige Spuren sind noch wage zu erkennen. Steil geht es zum Törl hinauf. Spitzkehre um Spitzkehre mühen wir uns nach oben und überqueren dabei die eine oder andere Rinne. Nebenbei diskutieren wir über die persönlichen Aufstiegstechniken, die wir uns über die Jahre angeeignet haben, wie z.B. über die berühmte "Ebenbichler Kehre". Mittlerweile hat sich auch die Sonne durch die dichten Wolken gekämpft und scheint gnadenlos auf unsere Köpfe. Am Törl angekommen wechseln sich Tom und Flo mit der weiteren Spurarbeit ab. Die Hänge sind zum Teil bis zu 45 Grad steil und der Weg durch die Latschen und entlang der Felsen ist wahrlich kein Honiglecken. Nach 1400 Höhenmeter haben wir unser ersehntes Ziel erreicht. Tom und Flo besprechen, ob sie über eine der megasteilen Nordrinnen abfahren sollen. Ich hingegen halte das für eine weniger gute Idee. Letztendlich siegt bei allen die Vernunft. Wenig später setzen wir unsere ersten Schwünge in den jungfräulichen Steilhang und queren unsere Aufstiegspuren hinunter bis zum Törl. Die Verhätlnisse sind perfekt, doch die Freude währt nicht lange, denn der Schnee wird zunehmenst schwerer und pappiger. Meine Kraft hingegen leider immer weniger. Einige Stürze später kehren wir auf ein Bier im Knappenhäusl ein, bevor sich Tom und Flo ein hartes Rennen inkl. Bodycheck auf der harten Rodelbahn durchs Halltal liefern. Hier die Daten des heutigen Vormittags: 1400 HM in 2:55 Stunden im Aufstieg, insgesamt 4:07 Stunden mit Gipfelrast und Einkehrschwung. Weitere Bilder findet ihr auf Picasa.

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