Dienstag, 30. September 2008
Berglauf auf das Lafatscher Joch (2081 m)
Sonntag, 28. September 2008
Skitour ohne Skier - Etappe 2
Nach einer erholsamen Nacht genießen wir ein Frühstücksbuffet der Superlative. Die ersten Sonnenstrahlen blinzeln bereits über die Gipfel, während wir beim Hüttenwirt unsere Rechnung begleichen. Das Preis/Leistungs Verhältnis kann sich sehen lassen. Im Anschluß packen wir unsere sieben Sachen. Die Freude ist groß, als wir in die warmen Hosen und Bergstiefel steigen. Der Trockenraum hat über Nacht satte Arbeit geleistet. Und so machen wir uns über den Militärweg auf zum Klammjoch. Rechter Hand glitzern die Tarntaler Köpfe in der Morgensonne, auf eine Winterbestei
gung kann ich aber getrost verzichten. Nach einer Stunde erreichen wir den märchenhaften Klammsee. Unterhalb des Sees biegen wir in südlicher Richtung ab, auf der Suche nach einem geeigneten Pfad zur Oberen Knappenkuchl und zurück auf das Griffjoch. Wir vermuten einen Steig am Fuße der Tarntaler Köpfe, und so stapfen wir über teils abfallendes Gelände empor. Von einem Weg ist weit und breit keine Spur. Dann eben der Nase nach, über Almböden, Schneefelder und Schotterreißen. Nach
einigen Stunden entdecke ich endlich eine Wegmarkierung. Der Steig führt allerdings steil nach oben Richtung Tarntaler Scharte. Susanne und Marion bleiben auf der Hochebene, während ich ca. 150 HM aufsteige, in der Hoffnung eine Abzweigung zum Griffjoch zu finden. Fehlanzeige. Ich steige wieder bergab. Gemeinsam suchen wir nach einer möglichst kraftsparenden Aufstiegsvariante über die unzähligen Geländekuppen, deSamstag, 27. September 2008
Skitour ohne Skier - Etappe 1
Susanne und Marion planen seit mehreren Wochen eine 2 Tagestour in den Tiroler Bergen. Die Ötztaler mit ihren 3000ern liegen dabei hoch im Kurs, doch die Schneeverhältnisse und die Wetterkapriolen der letzen Wochen machen dieses Unternehmen zu gefährlich. So einigen wir uns auf die Besteigung des Hohen Riffler in den Zillertalen Alpen inklusive Hüttenübernachtung. Aber auch dieses Projekt ist zum scheitern verurteilt, nachdem die meisten Hütten bereits geschlossen sind. Nach langem hin und her steht unser Ziel dann endlich fest. Ausgangspunkt unserer Tour ist der Ortsteil Kasern (1600 m) im hintersten Schmirntal. Als wir aus dem Auto austeigen, weht uns ein frischer Wind um die Ohren. Die Gipfel um uns herum sind
mit einer dicken weißen Schneeschicht überzogen. Unser Weg führt uns zunächst über das idyllische Kluppental und später steil hinauf auf den Grat zwischen Naviser Kreuzjöchl und Griffjoch. Nach ca. 300 HM erreichen wir die Schneegrenze. Anfangs sind es nur etwa 10-15 cm. Darauf waren wir vorbereitet. Oben angekommen genießen wir die überragenden Aussicht. Im Süden präsentieren sich Olperer und der kleine Kaserer von ihrer schönsten Seite, und im Norden blicken wir hinab auf die Obere Knappenkuchl. Mit so viel Schnee haben wir allerdings nicht gerechnet. Erste Zweifel kommen auf. Schaffen wir es bei diesen Verhältnissen Gipfel und Nachtquartier zu erreichen? Ich beginne im
knöchelhohen Schnee zu spuren. Der Grat sieht spektakulär aus, weist jedoch keine besondere Schwierigkeiten auf. Die Wegmarkierungen sind noch gut erkennen. Unser Glück, denn das Kartenmaterial liegt wie so oft brav zu Hause im Regal. Nach einiger Zeit erreichen wir den Staffelsee, der von einer dünnen Eisschicht überzogen ist. Die Verhältnisse werden immer winterlicher. Im knietiefen Schnee spure ich einen direkten Weg hinauf zum Joch. Mittlerweile ähnelt die Tour eher einer Skitour ohne Skier bzw. einer kleinen Expedition. Unerbärmlich schlage ich Stufe um Stufe in den Schnee, wobei sich die Mädels bald über meine zu große Schrittweite beklagen. Meine Hose ist bis zu den Unterschenkeln steif gefroren, die Füße sind glücklicherweise noch warm. Am Grat befinden sich stattliche Wechten, die mich bis zu den Hüften einsinken lassen. Mein Blick fällt zu allererst auf den Gipfel des Lizumer Reckner (2886 m). Die Felsformationen sehen sehr verlockend aus, und so wühle ich mich vor, und kraxle ein
ige Meter ausgesetzt nach oben. Susanne und Marion sind mittlerweile auf dem Joch angelangt, und ich geselle mich wieder zu ihnen. In südlicher Richtung sind es nur noch wenige Meter hinauf zum Gipfel des Geier (2857 m). Auf dem Weg dorthin taucht plötzlich eine Gestalt aus dem Nebel auf, und stapft uns entgegen. Wie sich herausstellt handelt es sich um Klaus, einem Bergretter aus Matrei am Brenner, der eine andere Route auf den Geier gewählt hat und nun auf dem Weg zum Reckner ist. Meine Chance, denn Klaus kennt die Schwierigkeiten des letzten Teilstückes. Gemeinsam klettern wir ohne Rucksack und Stöcke hinauf zum Gipfelaufbau, während sich die Damen eine Pause auf dem Geier bei Sonnenschein und Hochnebel gönnen. Klettertechnisch ist der Reckner keine große Sache, auch wenn dann
und wann ein zusätzlicher Haken ganz fein wäre. Die winterlichen Verhältnisse sind allerdings nicht zu unterschätzen. Ein Fehltritt auf Schnee und dünnem Eis hätte einen bösen Absturz zur Folge. Nach meinem kurzen Ausflug stapfe ich zurück auf den Geier. Susanne, Marion und ich steigen über die Skitourenroute hinab, während sich Klaus einen Weg durch die Felsen bahnt. Wir haben dasselbe Ziel, unser Nachtquartier die Lizumer Hütte auf 2019 m. Weiter unten kreuzen sich unsere Spuren. Es ist mittlerweile 16:30 Uhr und die Füße sind nass. Langsam aber sicher verschwindet die Sonne hinter den Gipfeln und es wird kalt. E
ndlich sind wir an der Hütte angelangt. Schnell entledigen wir uns der nassen Sachen und verstauen diese im Trockenraum. Die neu renovierte Hütte bietet neben den herkömmlichen Lagern auch gemütliche Zimmer und jeden anderen erdenklichen Komfort. Auch die Küche kann sich sehen lassen. Die Nudelportionen sind kaum zu bewältigen. Und so lassen wir den anstrengenden Tag gemütlich ausklingen. Mit dabei sind auch Klaus und seine Bergrettungskameraden, die sich für einen zünftigen Hüttenabend eingefunden haben. Hier die Daten der ersten Etappe: ca. 11 km und 1405 HM im Aufstieg, 1020 HM im Abstieg in 7:00 Stunden inkl. PausenDienstag, 23. September 2008
Halltaler- und Alpensöhnehütte im Laufschritt
Freitag, 19. September 2008
Laufen mit Flo
Donnerstag, 18. September 2008
Eine Tour mit Mr. Ironman
Mittwoch, 17. September 2008
Verwirrende Laufrunde durch den Milserwald
Samstag, 13. September 2008
Bettelwurflauf - Tirols schwerster Berglauf
Bettelwurflauf 2008, endlich hat das Warten ein Ende. Die Anspannung war in den letzten Tagen sehr groß. Soll ich in der Allgemeinen oder doch lieber in der Hobbyklasse starten? Werde ich es überhaupts schaffen? Kann ich mir die Kräfte bis zum Ziel einteilen? Was tun, wenn das Wetter verrückt spielt? Schließlich hat sich ein Wettersturz angekündigt, und der soll einen Kälteeinbruch mit Schneefall bis auf 1500 m mit sich bringen. Viele Gedanken kreisen in meinem Kopf und verfolgen mich zum Teil bis in den Schlaf. Es ist 7:30 Uhr, mein Mobiltelefon weckt mich mit sanften Klängen. Mein Blick wandert aus dem Fenster. Noch ist weit und breit kein Schnee zu sehen. Die Berge sind hinter einem dichten Wolkenschleier verborgen. Mein Bauch darf entscheiden, ob er sich heute der großen Herausforderung stellen möchte oder nicht. 7:45 Uhr. Die Entscheidung ist gefallen. Ich packe meine Sachen, checke nochmal die Ausrüstung und frühstück noch ein kleines Nutellabrot. Ich mache mich mit dem Auto auf den Weg ins Halltal. Am Eingang werde ich kurzer Hand von den Leuten der Bergwacht ins Visier genommen, das Bergrettungsschild leistet aber wieder mal gute Dienste. Ich melde mich für die Hobbyklasse an und fahre weiter bis zum Bettelwurfeck. Das Wetter ist feucht und neblig. Nach und nach treffen meine MitstreiterInnen ein. Insgesamt sind wir 6 TeilnehmerInnen am "Kinderstart", wie wir ihn liebevoll betiteln. Die Streber unter uns laufen sich bereits warm. In der Zwischenzeit passieren die ersten Damen und Senioren der allgemeinen Klassen das Bettelwurfeck. Ich blicke in die zum Teil ausgezehrten und schmerzverzagten Gesichter. 9:30 Uhr es geht los. Rudi Nagiller vom Sportverein Aldrans macht das Tempo. Die restliche Gruppe hängt sich hinten dran. Im schnellen Schritt geht es über die Schotterreißen. Nebelschwaden ziehen an uns vorbei. Der Atem wird schwerer, ansonsten ist es schaurig still. Nach 16 Minuten verlassen wir das Geröll und wechseln in die Felspassage. Das Tempo wird höher und ich lasse mich zurückfallen. Das Risiko, am nassen Fels auszurutschen bzw. nach 300 HM meine Kraftreserven aufzubrauchen, scheint mir doch zu groß. Meine Ober- und Unterschenkelmuskulatur ist bis zum Zerreißen angespannt. Ich ziehe mich an den Stahlseilen nach oben, greife nach Wurzelstöcken und wühle mich an manchen Passagen auf allen Vieren nach oben. Noch geht es mir gut, und ich kann mein Tempo halten. Ich überhole die ersten Läuferinnen der allgemeinen Klassen. Manchen sind die Strapazen deutlich ins Gesicht geschrieben. Nach 40 Minuten bin ich am Juchezer, angelangt. Endlich ein Schluck Wasser an der Labestation. Nun ist es nicht mehr weit. Zwischenzeitlich laufe ich wieder ein paar Schritte. 10 Minuten vor dem Ziel tauchen die ersten Eliteläufer aus dem Nebel hinter mir auf. Allen voran Richard Oberdorfer. Ich lasse ihm gerne den Vortritt. Sein Laufstil ist unvergleichlich. In gebückter Haltung, die Hände beinahe den Boden berührend, zieht er an mir vorbei. Kurz vor dem Ziel überholen mich dann auch noch meine Teamkollegen Alex und Flo. Der Berg versinkt förmlich im Nebel und von der Hütte ist leider weit und breit nichts zu sehen. Von Ferne höre ich die Stimme über den Lautsprecher "Startnummer...im Ziel mit einer Zeit von ....". Plötzlich stehe ich selbst im Ziel und jemand drückt mir einen Becher warmen Tee in die Hand. Flo und Alex gratulieren mir. Es ist vollbracht, ich habe es geschafft. Mit einer Zeit von 1:02 Stunden habe ich meinen persönliche Bestleistung um satte 7 Minuten verbessert. Noch nie war die Endorphinausschüttung so groß. Nun geht alles ganz schnell. Startnummer zurückgeben, Finisherpaket abholen, umziehen, Nudeln essen, Bier trinken und dann gehts schon wieder ab nach unten, denn der Marathon fängt jetzt erst richtig an. Nach 45 Minuten bin ich wieder am Parkplatz. Zu Hause angekommen freue ich mich über eine heiße Dusche bevor ich mich mit Sack und Pack zu einem Auftritt nach München aufmache. Nach 7 Stunden ist die Show vorbei und mittlerweile brennen nicht nur die Füße, sondern auch die Finger vom Gitarrespielen. So sind heute wieder mal alle Muskeln beansprucht und trainiert worden. Um 3:45 Uhr liege ich endlich im Bett tz, tz, tzt, tz... Bilder vom Bettelwurflauf folgen in Kürze. Erste Ergebnisse und Eindrücke findet ihr exklusiv auf der Mountain Maniac Seite. Viel Spaß...
Hier die Daten: 1000 HM 3,75 km in 1:02 Stunden
Donnerstag, 11. September 2008
Feierabend auf der Buchtalhütte (1240 m)
Nachdem ich heute bereits um 16:00 Uhr dienstfrei habe, bleibt noch ein wenig Zeit, um mit Susanne nach ihrem Nachtdienstmarathon, die Welt zu entdecken. Der Wetterbericht meldet eine Kaltfront und der Himmel ist bereits bedeckt. Wir machen uns dennoch auf den Weg. Unser Ziel ist die Buchtalhütte oberhalb von Absam. Susanne hatte die Hütte schon zweimal im Visier, aber leider nie den richtigen Zustieg gefunden, denn der Weg ist auf den Karten nur wage eingezeichnet. Eine gute Gelegenheit meine persönlichen Tricks auszuspielen. Im heutigen Fall greife ich auf Google Earth zurück. Mit Hilfe der 3D digitalen Luftaufnahmen lässt sich der Track ganz einfach überblicken. Susanne ist begeistert. Wir fahren mit dem Auto bis zum Sportplatz Absam. Auf Höhe des Vereinshause biegen wir links ab, auf einen schmalen Pfad Richtung Schießstand, der uns zum Fahrweg Runstboden führt. Diesem folgen wir bis zu einer markanten Schotterreißen bzw -grube. Von dort geht es links in mässig steilen Serpentinen bergauf bis zur Hütte. Der Rundblick ist für diese kurze Tour durchaus lohnend. In unserem Falle verdichten sich aber die Wolken. und im Westen regnet es bereits in Strömen. Also schnell die Beine unter die Arme und ab nach unten. Leider schaffen wir es nicht mehr ganz trocken zurück zum Auto. Fazit: Eine schöne und einsame Feierabend-Tour mit schöner Aussicht. Hier die Daten: 520 HM und ca. 2,6 km
Dienstag, 9. September 2008
Erstes Mountain Manicas Treffen...
Ich verlagere heute meine sportlichen Aktivitäten ins Bezirkskrankenhaus Hall an meinen momentanen Praktikumsplatz. Nachdem einige Patienten in der kardiologischen Ambulanz ausgefallen sind, setze ich mich spontan auf den Ergometer und lasse mich von DGKS K. und Dr. med. I. gründlich durchchecken. Der Computer errechnet eine Soll-Leistung von 200 Watt. Ich trete locker in die Pedale, und siehe da, die Anfangswerte sind überraschend gut. Ruhepuls und Blutdruck können sich sehen lassen. Mit steigender Belastung komme ich dann ins Schwitzen, Blutdruck und Puls steigen aber nur langsam an. Am Ende schaffe ich 275 Watt, wobei ich meinen errechneten Maximalpuls noch nicht erreicht habe. Reserven für die 300er Marke, vielleicht auch mehr, wären noch vorhanden, aber meine Dienstkleidung ist mittlerweile mehr als durchgeschwitzt. Ich erhole mich sehr rasch. Nach 1 Minute ist mein Puls bereits wieder auf 114 /min. Mein EKG zeigt keinerlei Veränderungen. Ein Zeichen für einen außerordentlich guten Trainingszustand laut Dr. I., welcher schon die nächste gemeinsame Bergtour fürchtet ;-)Montag, 8. September 2008
Neue Laufrunde im Milserwald entdeckt...
Sonntag, 7. September 2008
Bergrettungsdienst beim Bockerlrennen
Heute startet das 2. Bockerlrennen auf der Rodelbahn Runstboden in Absam. Das Wetter ist wie immer miserabel. Rainer, Andi und ich haben uns bereit erklärt, den Bergrettungsdienst zu übernehmen. Wir treffen uns pünktlich um 8 Uhr. Ich kann meine Augen kaum offen halten, nachdem ich nach einem Auftritt in Deutschland nur 4 Stunden Schlaf gefunden habe. Wir sammeln unser Material, und gönnen uns noch ein kleines Frühstück. Anschließend geht es ins Halltal. Dort verfolgen wir bei Dauerregen die Trainingsläufe und später die einzelnen Durchgänge. Selbst die jüngsten Teilnehmer (weiblich, 9 Jahre) lassen es ganz ordentlich krachen. Mit ca. 40 Sachen geht es über die teils steile und aufgeweichte Schotterpiste. Sieger bei den
Erwachsenen wird der Weltmeister von 2007 (Navis) Hörtnagel Hannes aus Matrei, der in beiden Läufen mit über 50 km/h hinuter bretttert und nach dem letzten Zieldurchlauf unsanft mit der Körperseite bremst. Ich versorge ihn notdürftig , doch der Bursche ist hart im Nehmen. Es reizt uns alle sehr dieses Sportgerät selbst einmal auszuprobieren. Und so verspricht uns der Veranstalter eine Trainingseinheit für die Bergrettung Hall zu organisieren. Sicher ein Spaß. Das Bockerl ist vor allem eine interessante und rasante Abstiegsalternative nach ausgedehnten Bergtouren. Trotz Kälte und Nässe ein aufregender Nachmittag.Freitag, 5. September 2008
Lauf auf die Bettelwurfhütte (2077m)
Endlich wieder mal ein freier Tag und die Bedingungen sind ideal für einen Berglauf. Am kommenden Samstag findet der Bettelwurflauf, Tirol's härtester Berglauf, statt. Flo und ich wollen uns darauf vorbereiten. Markus schließt sich uns kurzfristig an. Ich laufe mit Rucksack, in dem ich die Zustiegsschuhe für den geplanten Abstieg über den Jägersteig verstaut habe. Wir starten um ca. 11 Uhr beim Bettwelwurfeck. Der Himmel ist bewölkt, aber schon nach den ersten Kehren in der Schotterreißen verziehen sich die Wolken, und die Sonne heizt uns ordentlich ein. Wir bezwingen das Kar in rund 16 Minuten. Markus setzt sich ab, während Flo sich meinem Tempo anpasst. Wir haben beide schwere Füße. Die vielen Arbeitsstunden der letzten Tage machen sich nun bemerkbar. Markus scheint sich hingegen im Urlaub gut erholt zu haben. Die Laufstrecke ist und bleibt einer der härtesten. Drahtseil gesicherte Passagen und kniehohe Tritte wechseln einander ab, Verschnaufpausen und Trinkmöglichkeiten gibt es keine. Unermüdlich brennt die Sonne zwischen den Latschen. Flo gibt nocheinmal Gas und kann Markus die letzten Meter einholen, ich konzentriere mich auf mein Tempo und komme nach 1:09 Stunden auf der Hütte an, 6 Minuten schneller als beim letzten Mal. Hier die Daten: 1000 HM und 3,75 km in 1:09 Stunden
Markus hat sich an den Fingergelenken verletzt. Trotz tadelloser Leistung möchte er in Zukunft auf Bergläufe dieser Art verzichten. Wir sitzen gemütlich vor der Hütte bei Bier und Suppe. Mit einem Mal werden die Wolken wieder dichter, und wir schlottern vor Kälte. Wir machen uns an den Abstieg über den Jägersteig, eine Variante, die in keiner Karte eingezeichnet ist. Der Pfad führt ohne Markierungen über abschüssige Hänge, Platten und seilversicherten Felsaufbauten, und ist somit trittsicheren und ortskundigen Personen vorbehalten. Versteigen sollte man sich auf keinen Fall. Der Steig wurde durch die Murenabgänge im Juli schwer in Mitleidenschaft gezogen. Einige Seilverankerungen sind ausgebrochen, neue Gräben und Mulden sind entstanden. Der Weg endet an einer langen Reißen, welche ebenfalls sehr ausgschwemmt wurde. Nachdem wir wieder festen Boden unter den Füßen haben, kehren wir noch kurz bei Magdalena ein. Über den Fluchtsteig geht es im Lauftempo zurück zum Bettelwurfeck. Ursprünglich wollten wir noch im Halltal klettern, Karabiner und Seil bleiben aber diesesmal im Auto, denn es ist schon spät. Schnell nach Hause und duschen, denn Susanne erwartet mich bereits in Kastelruth (Südtirol) am Fuße des Schlern. Nach einer Woche Dolomiten sehnt sie sich wieder nach mir. Wir essen noch eine Kleinigkeit in St. Michael und machen uns noch in der Nacht auf den Nachhauseweg nach Hall.
Mittwoch, 3. September 2008
Stollenübung im Halltal
Die Bergrettung Hall veranstaltet heute eine Übung im Salzbergwerkstollen im Halltal, ein alljährlicher Höhepunkt im Fortbildungsprogramm. Nachdem die Übung im Frühjahr aufgrund der Schneelage abgesagt werden musste, begeben wir uns heute in das Labyrinth der Schurfe und Schächte. Die Stollen sind seit Jahren gesperrt und werden von Mitarbeitern der Saline Österreich in regelmässigen Zeitabständen gewartet und überprüft. Im Falle eines Unglücks ist es unsere Aufgabe den Verletzten zu orten und zu bergen. Zum Einsatz kommt dabei eine spezielle zusammenrollbare und schmale Trage. Wir starten um 18:30 Uhr und machen uns mit dem Auto auf dem Weg zu den Herrenhäusern. Von dort aus marschieren wir über einen schmalen Steig weiter vorbei an mehrern Mundlöchern, so nennt man die verbarikadierten Stollenzugänge. Nach ca. 15 Minuten stehen wir an unserem geplanten Einstieg. Der Rahmen ist allerdings so verzogen, dass wir das Tor selbst mit sanfter Gewalt nicht öffnen können, und so entscheiden wir uns kurzfristig für den Zugang bei den Herrenhäuser. Nun heißt es Köpfe einziehen, denn die Gänge sind sehr schmal und zum Teil sehr niedrig. Platzangst sollte man hier keine haben. Immer wieder hört man wie unsere Helme und Stirnlampen an der niedrigen Decke kratzen. An einem Schurf angelangt, packen wir
Abonnieren
Kommentare (Atom)
