Samstag, 13. Dezember 2008

Skitour auf die Schöntalspitze (3002 m)

Die Sonne versteckt sich noch hinter den Bergen, als ich zu Tom und Flo ins Auto steige. Unser Weg führt uns heute nach Lüsens in das tiefverschneite Sellraintal. Die Anfahrt ist ohne Einsatz von Ketten möglich. Der kostenpflichtige Parkplatz am Talschluss zeigt sich trotz perfekter Verhältnisse ungewöhnlich leer. Die Temperaturen sind tief, dies verspricht eine traumhafte Pulverabfahrt von einem der schönsten Gipfel des Gebietes, der Schöntalspitze. Mit ihren 3002 Metern ist sie nur um zwei Meter niedriger als ihr Gipfelnachbar, das Zischgeles. Glücklicherweise bleibt uns die Spurarbeit vorerst erspart. Nach einigen steilen Aufschwüngen stehen wir in Mitten des Schöntals unterhalb der gleichnamigen Felswände. In der Ferne machen wir ein einsame Tourengruppe ausfindig. Ein Zustand den die beiden ehrgeizigen Maniacs Tom und Flo nur schwer ertragen können. "Komm' die schnapp'n wir uns..." 500 Höhenmeter später ernten die Beiden die Lorbeeren ihres unerbitterlichen Kampfes, und übernehmen die weitere Spurarbeit. Dabei gilt es mehrere 40 Grad steile Hänge bei stumpfen Schnee zu überwinden. Wenig später werde ich vom nächsten Speed-Kandidaten eingeholt. Verdutzt fragt er: "Wer seit ihr denn?... Woher kommt ihr?... Und wer spurt denn da?" Es stellt sich heraus das Hund und Herrchen der bekannten Bergsteigerriege "Karwendler" angehören. Nach 2 Stunden sind wir am letzten Hochplateau angekommen. Während Hund und Herrchen weiter zur benachbarten Scharte spuren, entscheiden wir uns für den Gipfelsieg. Das Gelände ist steil und felsversetzt, dennoch gelingt es uns über das normale Skidepot hinaus mit den Skiern aufzusteigen. 150 Höhenmeter unterhalb des Gipfelaufbau gibt es aber kein Weiterkommen. mehr. Von nun an geht es in mühsamer Stapferei und Kraxlerei alpin bergauf. Immer wieder rutschen wir auf den glatten Platten ab, welche sich unter dem knietiefen Schnee verbergen. Kein ungefährliches Unterfangen in diesem Gelände. Unsere Zielstrebigkeit wird aber ausreichend belohnt. Einsam und verlassen stehen wir auf dem ersten 3000er dieser Skitourensaison. Die tibetischen Gebetsfahnen wehen zerfetzt im kalten Wind. Die Aussicht ist trotz trüber Wetterlage grandios. Konzentriert machen wir uns an den Abstieg über den überwächteten Gipfelgrat hinunter zum hochgelegenen Skidepot. Vorsichtig fahren wir in den steilen Gipfelhang ein. Dieser Versuch kostet uns allerdings den einen oder anderen tiefen Kratzer. Mittlerweile treffen wir auf weitere Tourengeher, keiner von ihnen wagt es jedoch unseren Spuren zum Gipfel zu folgen. Wir hingegen geben uns dem puren Genuß hin. 1200 Höhenmeter, angenehm steile Hänge und ca. 50 cm Pulverschnee liegen vor uns. Erschöpft aber glücklich kehren wir zu unserem Ausgangspunkt zurück. Wie sooft kehren wir auch nach dieser Tour noch kurz beim Haller Christkindelmarkt ein. Hier die Daten: ca. 1400 HM in 2:45 Stunden, insgesamt 3:55 Stunden Bilder findet ihr wie immer auf Picasa und auf der Mountain Maniacs Seite.

Vielen Dank an Flo für diese Filmsequenz:



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