Donnerstag, 15. Januar 2009

Skitour Zwieselbacher Roßkogel (3081 m)

Gestern Abend habe ich eine Weile mit Markus K. telefoniert, um ihn zu einer kleinen Hochtour zu überreden. Seine Begeisterung hielt sich allerdings in Grenzen. Heute morgen ist der Himmel trüb und nebelverhangen. Markus nützt natürlich die Gelegenheit um mir ein weiteres mal eine Standardtour schmackhaft zu machen., doch mein heutiges Ziel ist und bleibt aber der Zwieselbacher Roßkogel im Ortsteil Haggen/Praxmar. Ich vertraue dem Wetterbericht. Auf dem Weg ins Sellraintal lassen wir die Nebelsuppe hinter uns, und am Ausgangspunkt unserer Tour herrscht strahlend blauer Himmel und Sonnenschein. Genauso habe ich mir das vorgestellt. Am Parkplatz steht ein einziges Fahrzeug, und eine einzelne Spur führt hinein zum Talschluß. Seit den Schneefällen der letzten Tage haben sich scheinst nicht viele hierher verirrt. Der Zustieg bis zur sogenannten Unteren Zwing ist flach und frostig. Die erste steile Schlüsselstelle ist bald gemeistert, auch wenn Markus für einen kurzen Moment die Nerven verliert. Weiter geht es über abwechslungsreiche Böden zur Oberen Zwing. Der Untergrund ist eisig und die Steilstufe hat es in sich. Wir zögern nicht lange und schnallen unsere Harscheisen an. Am Ausgang der Rinne treffen wir auf den einsamen Tourengeher. "Wenigsten habe ich nicht umsonst gespurt" meint er mit einem zufriedenen Lächeln. Nun sind wir auf dem weiten Gletscherfeld angekommen. Feinster Pulverschnee macht den Aufstieg auch mit Harscheisen möglich. Die Atmosphäre ist überaus beeindruckend. Doch der Weg ist noch weit. Der Wind hat mittlerweile alle Spuren zugeweht, und die kräfteraubende Spurarbeit beginnt. Nach einer kurzen Passage durch die Felsen stehen wir vor dem mächtigen Gipfelaufbau mit erschreckend wenig Schnee. Dennoch kommen wir mit den Skiern bis fast auf den Gipfel. Die letzten Meter legen wir zu Fuß zurück. Was für eine Aussicht. Nach einer ausgedehnten Foto- und Trinkpause fahren wir in direkter Linie vom Gipfel ab. Dabei erwischen wir leider einige Steine. Die weitere Abfahrt ist ein Genuß. Auch die beiden Schlüsselstellen lassen sich durchaus gut befahren. Letztendlich ist auch Markus froh über unsere Tourenwahl. Auf dem Nachhauseweg stillen wir unseren Hunger mit einer Portion Hüttengaudi bei Mc. Donalds. Fazit: Eine anstrengende und weite Tour bei durchaus guten Schneeverhältnissen und Lawinenwarnstufe 1, Taumwetter und Einsamkeit pur. Hier die Daten: 1500 HM in insgesamt 4:30 Uhr mit Pausen. Weitere Bilder bei den Mountain Maniacs und bei Picasa.

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