Montag, 27. Oktober 2008

Mit Raf am Hundskopf (2243 m)

Ich schulde meinem Freund und Schulkollegen Raf noch eine gemeinsame Bergtour. Den ganzen Sommer haben wir es nicht geschafft. Nun drängt die Zeit, denn der Wetterbericht verkündet für die nächsten Tage Schnee bis auf 1000 Meter. Darüber hinaus haben wir heute nur bis 11:45 Uhr Unterricht. Die Voraussetzungen sind somit optimal. Der Himmel ist zwar wolkenverhangen und düster, der Luftdruck aber stabil. Ich entscheide mich für den Aufstieg zum Hundskopf. Somit hat Raf die Möglichkeit, die Rauheit des Karwendelgebirges kennenzulernen. Wir parken beim Gasthof Speckbacher in Gnadenwald und laufen über den Steig hinauf zur Hinterhornalm. Das Tempo ist hoch und Raf fällt ein paar Minuten zurück. Auf der Alm angekommen staunen wir nicht schlecht, als wir auf Caro und ihre Zillingsschwester Claudia mit Laura und Larissa treffen. Die Beiden haben leicht lachen, denn sie sind für € 4,50.- mit dem Privatauto hoch gefahren. Nach einem kurzen Plausch steigen wir weiter Richtung Hundskopf. Der Weg bis zum Joch ist steil und teilweise sehr grobschottrig. Raf kämpft kurze Zeit mit der Orientierung. Die ersten Felspassagen meistert er aber ohne Probleme. Nun geht es hinter dem Gipfelaufbau seilversichert auf die Westseite des Massivs. Der Tiefblick hinunter ins Vomperloch ist für unerfahrene Bergsteiger etwas ungewohnt. Wenig später steigen wir in den Felix Kuen Klettersteig ein, eine völlig neue Erfahrung für Raf. Klammern, Leitern und ausgesetzte Stellen verlangen ihm alles ab, doch am Gipfel angekommen, überwiegt die Freude über den persönlichen Erfolg. Wir halten uns nicht lange auf, denn die Dunkelheit lässt nicht mehr lange auf sich warten. Ich möchte die Alm noch bei Tageslicht erreichen. Der Abstieg ist für meinen Geschmack noch eine Spur ausgesetzter als der Aufstieg, hinzu kommt ein kalter Wind am Grat. Man kann den Schnee förmlich riechen. Ich instruiere Raf, wie er seine Tritte sicher auf dem Fels zu setzen hat. Eine Stunde später sind wir wieder auf der Alm, die natürlich schon geschlossen hat. Im Laufschritt machen wir uns auf den Weg zurück nach Gnadenwald. Im Tal gehen die ersten Lichter an. Wir erreichen den Parkplatz noch bevor uns das Tageslicht endgültig ausgeknipst wird. Gemeinsam lassen wir die Tour bei einem Bier in Hall Revue passieren. Raf ist zufrieden und freut sich schon auf seinen Muskelkater. Hier die Daten: 1350 HM, in 1:58 Stunden in insgesamt 4:15 Stunden. Bilder findet ihr hier.

Zu Hause angekommen, tausche ich die Bergschuhe mit meinen Laufschuhen. Susanne möchte noch eine ultrakurze Runde im Schein der Stirnlampen laufen. 20 Minuten später ist es vollbracht. Nun bin auch ich müde.

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