Samstag, 7. Februar 2009

Wechselnde Bedingungen auf der Wankspitze

Der Morgen unseres ersten gemeinsamen Urlaubstages präsentiert sich nicht besonders vielversprechend. Das Wetter ist trüb und wolkenverhangen, während der Föhn den Schnee nur so dahin schmelzen lässt. Susanne und ich entscheiden uns daher für eine Rodelpartie. Doch wenig später entdecke ich einen kleinen blauen Fleck am Firnament. Meine Recherche im Internet ergibt, dass der stürmische Föhnwind im Oberland bereits am abklingen ist. Schnell packen wir unsere Sachen und machen uns auf den Weg nach Arzkasten nahe Obsteig. Ich möchte die Gelegenheit nutzen und Susanne die Wankspitze in den Mieminger Bergen zeigen. Parkmöglichkeiten gibt es genug. Die Gebühren von €4.- sind erträglich, wenn man bedenkt, dass man die Hälfte bei einem Einkehrschwung im Lehnberghaus bzw. im Gasthof Arzkasten anstandslos retour bekommt. Allerdings sollte man den Parkabschnitt nich vergessen mitzunehmen. Nach einigen Metern auf der Rodelbahn zweigt links eine flache und breite Aufstiegsschneise ab. Nach einer Stunde haben wir endlich die ersten 400 Höhenmeter zum Lehnberghaus hinter uns gebracht. Letztes Jahr folgte ich einer attraktiveren Variante, welche rechter Hand am Lehnberghaus vorbeiführt. Das Wetter verschlechtert sich zunehmend. Der Gipfel der Wankspitze versinkt im Nebel und oberhalb des Lehnberghauses beginnt es zu schneien. Susanne bricht die Tour ab. Ich hingegen möchte zumindest die nächste Steilstufe hinaufsprinten. Ich steigere das Tempo. Noch ist die Sicht ausreichend. Ich komme nun an die geilste Stelle der Tour, das sogenannte Kanonenrohr, ein enger und steiler Schlurf. Wie ein gerader Eiskanal zieht sich hier das Gelände nach oben. Auf halber Strecke überhole ich zwei Tourengeher. Mittlerweile haben meine beiden Felle aufgrund des nassen Schnees dick aufgestollt. Jeder weitere Schritt wir mühsam und hinterlässt tiefe Abdrücke in der Aufstiegsspur. Am Ende des Kanonrohrs stehe ich im völligen White Out. Ich mache mich für die Abfahrt bereit, doch gerade als ich meinen Helm aufsetze, hat der liebe Gott ein Einsehen. Plötzlich reißt der Himmel auf, und ich kann das Gipfelkreuz erkennen. Jetzt aber schnell. Die letzten hundert Höhenmeter haste ich nach oben. Kurz vor dem Ziel zieht sich der Wolkenvorhang wieder zu, aber ich habe den Gipfel problemlos erreicht. Ich stelle mich auf eine Abfahrt mit wenig Sicht ein, doch nach den ersten Schwüngen auf dem steilen und abgefahrenen Gipfelhang, ändert sich die Wetterlage erneut. Der Föhn machts möglich. Wenig später sitze ich mit Susanne auf der Sonnenterasse des Lehnberghaus und genieße die wärmenden Sonnenstrahlen. Die Abfahrt über die Rodelbahn ist zwar mulfig aber bis ins Tal möglich. Fazit: Die Bilder beweisen, wie schnell sich das Wetter bei Föhnlage ändern kann. Schnee ist genügend vorhanden, allerdings ist es oben ziemlich abgefahren und hart, dafür unten nass und mulfig. Für die momentanen Verhältnisse aber eine durchaus lohnende Tour. Hier die Daten: 1100 HM in 2:10 Stunden, insegsamt 3:42 Stunden mit Einkehr. Weiter Bilder findet ihr bald unter Picasa oder bei den Maniacs.

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