Montag, 11. August 2008

Auf den Spuren der Transalp...

Ein Titel, der für die heutige Bikeroute durchaus passend ist, denn unser Weg führt uns über den Sattelberg, entlang der Grenzberge zu Südtirol, vorbei an bekannten Gipfeln und Jöchern. Forstwege, Schiebe- und Tragestrecken, Militärstrassen und Singletrails wechseln sich ab, und vermittlen so das großartige Gefühl einer kleinen Alpenüberquerung. Verlassene einsame Pfade, zahlreiche Relikte aus dem 1. Weltkrieg und eine herrliche Aussicht in unser Nachbarland warten auf uns. Wir starten in Vinaders und strampeln die ersten 400 HM hinauf zur Sattelbergalm. Der Weg ist breit aber durch die Regenfälle der letzten Wochen etwas ausgewaschen. Wir folgen dem Fahrweg bis wir vor einem kleinen roten Schild stehen "Mountainbiken verboten". Vielleicht kennt der eine oder andere die Geschichte, welche sich hinter dieser Tafel verbirgt. Sie hat schon in so manchen Internet Foren für heiße Diskussionen gesorgt. Und zwar handelt es sich hier um den langjährigen Streit mit einem angrenzenden Bauern, welcher gerne den Bikern auflauert und sie beschimpft, oder auch schon mal mit Kettensäge, Wurfgeschoßen, und anderen handelsüblichen Waffen bedroht. Selbst die Tourismusverbände von Tirol und Südtirol konnten bislang keine Einigung erzielen. Die tatsächlichen Hintergründe, Details und Zusammenhänge der Geschichte könnt ihr gerne googlen. Wer dem ganzen Spektakel aus dem Weg gehen will, der wählt entweder die Auffahrt von der Ortschaft Brennerbad aus, oder entscheidet sich, wie wir, für 400 HM Schieben und Tragen bis knapp unterhalb des Gipfels. Dieser Weg ist sicherlich nicht zu 90% befahrbar, wie einzelne Angeber in Foren behaupten, der Steig ist aber dennoch schön angelegt und liefert einige schöne Aussichten. Unmittelbar nach der Staatsgrenze biken wir auf alten italienischen Militärstraßen, immer unterhalb des Bergrates. Um uns herum - lauter saftig grüne Steilhänge. Wir blicken hinab nach Südtirol und identifizieren fast jeden einzelnen Brennerberg Wolfendorn, Flatschspitze, Hühnerspiel... Die Strecke ist zwar holprig und verwachsen, aber dafür nur mässig steil. Leider bläst uns der Föhn beinahe vom Sattel, besonders auf Höhe des Sandjöchls. Die letzten Höhenmeter geht es auf einem lässigen Trail bergauf und bergab. Hier könnte ein Sturz allerdings mit einem steilen Flug hinunter ins Pflerschtal enden. Endlich haben wir das Portjoch erreicht, und treffen dort natürlich gleich auf einen einsamen Transalpler. Der Abstieg vom Portjoch ist mit dem Bike etwas mühsam, einzelne Stellen sind aber für geübte Donwhiller kein Problem. Von oben sieht man bereits den Fahrweg, den wir dann auf einer Wiese querfeldein anpeilen, und der uns dann hinunter zur unbewirtschafteten Steineralm bringt. Nun sind es nur noch wenige Meter bis zum idyllischen Obernberger See. Vorbei am Seerestaurant hinunter zum Parkplatz und weiter auf der Straße bis nach Vinanders. Fazit: Eine wunderschöne und einsame Tour, mit allen Facetten die das Mountainbiken zu bieten hat. Landschaftlich ein Geheimtipp. Hier die Daten: 1250 HM bergauf, insgesamt ca. 35 km. Die Bilder zur Tour findet ihr bei Picasa.

1 Kommentar:

Olá sou Adrielle, mãe, mineira, casada e apaixonada pela vida. hat gesagt…

Adorei, achei muito interessante!
Visite meu blog.

www.vivendoaoextremo.blogspot.com

Beijos e abraços!