Sonntag, 15. Februar 2009

Skitour auf das Hebertaljoch/Pfuitjoch (2196 m)

Am letzten Urlaubstag scheint endlich die Sonne. Die Lawinengefahr ist allerdings noch immer sehr erheblich. Aus diesem Grund entscheide ich mich für eine vielbegangene Tour im Zwischentoren, das Hebertaljoch (2045 m) bzw. Pfuitjoch (2196 m). Susanne und ich starten am Lähner Friedhof und folgen den Spuren über Oma's "Bichl". Kindheitserinnerungen werden wach, denn hier habe ich jeden Sommer mit Heuen verbracht. Die Gegend hat sich in den letzten Jahren kaum verändert. Stadel und Baum befinden sich noch immer unversehrt an derselben Stelle. Nach einigen Steilstufen durch die prachtvolle Winterlandschaft erreichen wir die Höhe der Bichelbacher Alm, wobei wir diese rechts neben uns lassen. Vor uns häufen sich bereits die gefürchteten deutschen Tourengeher. Der Schnee reicht mir bis zu den Oberschenkeln, dennoch versuche ich mir einen Weg vorbei an so manchen sturen Touristen zu bahnen. Sehnsüchtig blicke ich auf die erste Line im sicheren Gelände, und beobachte den glücklichen und jungfräulichen Abfahrer. Das Wort "jungfräulich" bezieht sich in diesem Zusammenhang auf die unverspurten Hänge, nicht auf den Verursacher, denn es handelt sich dabei um niemand anderer als Alois, Mamas Cousin. An dieser Stelle vielen Dank fürs anstrengende Spuren. Kopfschüttelnd nähere ich mich den letzten Steilstufen. Entlastungsabstände sind den Unerfahrenen fremd. Viele sind konditionell am Limit und quälen sich bei jeder Spitzkehre. Von alpiner Erfahrung fehlt jede Spur, die Mehrheit fährt in besonders gefährdete Steilhänge ein, und das bei Lawinenwarnstufe 3-4. Wie sich später herausstellt gehen an diesem Tag insgesamt 10 Lawinen ab, 2 davon in der näheren Umgebung. Manchen ist eben nicht zu helfen. Die Aussicht über die Grenze entschädigt meinen Unmut. Susanne und ich entscheiden uns allerdings für die sichere und fast unverspurten Variante durch tiefsten Pulver. Die Abfahrt ist lang und zehrt an Susannes Kräften. Auf den letzten Metern setze ich mich zu meinem Pech unfreiwllig auf einen gut versteckten Felsen, was mich ein mittelgroßes Hämatom am Allerwertesten beschert. Fazit: Eine wunderschöne Abschlußtour in der Heimat, 1160 HM in knapp 2:00 Stunden, Traumpulver, leider viel zu viel "Alpin"touristen.


Am Abend folgt dann die Hiobsbotschaft. Demnach habe ich meine Geldtasche im Dienstrucksack der Bergrettung bei meinem letzten Dienst am Glungezer verloren. Ende gut, alles gut ;-)

Susanne bei der Abfahrt:

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