Freitag, 10. Oktober 2008

Nur mal eben Antesten...

Nachdem ich auf meine Bike Ersatzteile mehr als drei Wochen gewartet habe, bin ich endlich wieder komplett. Meine Bremsscheiben sind mittlerweile von 160 mm auf 180 mm Durchmesser angewachsen, und meine Laufräder zieren zwei nagelneuen Noby Nick Reifen. Eigentlich wollte ich auf feucht, dreckiges Wetter warten, um die Bremsbeläge und Bremsscheiben so richtig einzufahren, aber die Ungeduld siegt. Ausgestattet mit meiner neuen Skinfit Bikehose, schmeiß ich mich auf den Sattel. Um die Bremsen doch noch ein wenig zu schonen, wähle ich eine sanft kuppierte Strecke aus. Ich starte in Hall und bike über den Höhenweg nach Baumkirchen, weiter nach Fritzens, den Thierburgweg hinauf, hinüber nach Eggen. Bis dahin kenne ich den Weg. Plötzlich überkommt mich aber der Reiz des Unbekannten, und so entscheide ich mich für die Auffahrt auf den Umlberg. Nun denn, wenn ich schon mal in der Gegend bin, kann ich ebenso gut auf die Ganalm weiterfahren. Das Vomperloch versinkt in den bunten Farben des Herbst, und verzaubert mich so sehr, dass ich der Auffahrt zur Walderalm nicht wiederstehen kann. Dort angekommen gönne ich mir eine Pause, und genieße den Blick auf die Tuxer Gipfel, die immer noch weiß bedeckt sind. Es fällt mir schwer mich loszureißen, doch die Hinterhornalm wartet. Die Reifen haben Grip, und die Abfahrt nach Gnadenwald ist ein Genuß mit den neuen Bremsen. Ehe ich es mich versehe bin ich schon in Absam. Bremsen und Reifen wären nun mehr als ausführlich getestet, aber die Temperaturen und die herbstliche Stimmung sind zu verlockend, um jetzt kehrt zu machen. Und so lautet mein nächstes Ziel Thaurer Alm. Ich bike über den Adolf Pichlerweg, den Kapponsweg hinauf zum Romediuskirchl, vorbei am Thaurer Schlößl Richtung Thaurer Alm. Auf halber Strecke, bekomme ich allerdings zu spüren, was ich verbrochen habe. Nach rund 45 km und 1700 HM lassen schlagartig die Kräfte nach. Heisshunger macht sich breit, denn mein Zuckerspiegel befindet sich im tiefsten Keller. Was würde ich in diesem Augenblick nur für einen Müsliriegel geben? Ich muss absteigen, meine Hände und Beine zittern, verzweifelt durchsuche ich meinen kleinen Rucksack. Die Erleichterung ist groß, als ich das leise Knistern eines vergessenen halben Riegels vernehme. Mmhh tut das gut. Fünf Minuten später habe ich die gröbste Zuckerkrise überwunden, und bin bereit für das letzte und steilste Stück. Nach kurzer Rast freue ich mich auf die rasante Abfahrt und auf viele, viele Kohlenhydrate am Abend. Hier die Daten meines kurzen Antestens: 52 km und exakt 2000 HM in ca. 4:30 Stunden, herbstliche Bilder findet ihr auf Picasa.

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