Dienstag, 5. August 2008

Biwaktour Voldertal - Tag 1

Die gewissenhafte Planung einer Tour ist das Um und Auf, aber was tun, wen einem das Wetter einen Strich durch die Rechnung macht? Ursprünglich wollten, Flo, Susanne und ich für zwei Tage in die Dolomiten ziehen, um zwei Klettersteige zu durchsteigen. Aber die Schwierigkeit der Kletterei mit schweren Gepäck und das unsichere Wetter haben uns doch etwas abgeschreckt. Daraufhin haben wir uns für folgende Karwendel-Tour entschieden: Gramaialm - Lamsenjochhütte - Klettersteig Brudertunnel - Lamsenspitze - Lamsenjoch - Klettersteig - Rotwandelspitze - Steinkarlspitze - Hochnissl - dann Biwak im Vomperloch. Wir starten um 7:30 Uhr Richtung Achensee. Am Himmel viele Wolken. Die Prognose meldet allerdings Auflockerung im Laufe des Vormittags, und dann trockenes und schönes Wetter. Am See angelangt beginnt es zu regnen. Wir beschließen ein wenig abzuwarten und suchen eine Frühstücksmöglichkeit in der Nähe. Ehe wir es richtig begreifen, sitzen wir schon im Frühstücksraum eines 4 Sterne Hotels. Die Hausgäste sehen uns zwar verwundert an, aber in Anbetracht der Preise stört uns das nur wenig. €9,00.- für einen Kakao und eine kleine Schüssel Müsli... Tirol, du bisch a teures Land. Wir brechen auch die Aktion Karwendel ab und fahren wieder ins Inntal. Der Regen wird leichter. Nach neuerlicher Abfrage des Wetterberichts einigen wir uns auf eine Tour im Voldertal. Wir parken das Auto beim Gasthof Krepperhütte und wandern entlang dem Steig auf die Largozalm. Rundherum Nebel und leichter Nieselregen, dennoch steigen wir weiter Richtung Gipfel. Oben ist es kalt und windig, und die Sicht beträgt keine 5 Meter. Wir lassen uns aber den Spaß nicht verderben und packen Gaskocher und unsere Vorräte aus, denn so wie es aussieht scheitert auch dieses Vorhaben. Pizza, Nudeln, Käse, Rotwein, das nenne ich einen Gipfelschmaus. Wir steigen über die Nordseite ab. Kurz vor der Alm werden wir plötzlich von einzelnen Sonnenstrahlen überrascht. Blaue Fetzen am Himmel und der Glanz in unseren Augen kehrt zurück. Wir kaufen noch eine Flasche Weißwein auf der Alm und wandern weiter Richtung Markisalm. Weiter geht es querfeldein unterhalb der Wattenspitze, dem Roßkopf und dem Haneburger. Der Nebel wird wieder dichter, es beginnt wieder zu nieseln und der Wind bläst uns kalt um die Ohren. Dennoch erreichen wir um ca. 17:00 Uhr endlich den Gipfel des Malgrübler (2749 m). Nun wird es schwierig eine Abstiegsmöglichkeit Richtung Sunntiger bzw. Steinkasern zu finden. Der Weg ist nur spärlich bis gar nicht markiert. Die Sicht ist mittlerweile miserabel und der Hang relativ steil. Wir kämpfen uns durch Fels, Geröll und Almböden, die so dicht verwachsen sind, dass jeder Schritt unsere volle Konzentration fordert. Mit nassen Schuhen und Hosen erreichen wir um 20:00 Uhr Steinkasern (2002 m). Der Nebel zieht weiterhin dicht durch das Tal. Egal, denn das Bier und der Almdudler aus dem kalten Brunnen für wenig Geld schmecken hervorragend, ebenso die Bihunsuppe indonesischer Art, welche Flo von seiner Expedition in Equador noch übrig hatte. Wir warten bis es dunkel wird und schlagen unser Lager illegalerweise ...*zensuriert* auf. Die Nacht ist sternenklar. Wir schlafen alle drei tief und fest und freuen uns auf den morgigen, hoffentlich schönen Tag...

Die Tourdaten folgen morgen. Bilder der gesamten Tour findet ihr auf Picasa.

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